R. Scott Bakker Der Krieg der Propheten 1
Schattenfall
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»Schattenfall« (Der Krieg der Propheten 1) von R. Scott Bakker
Die Geschichte in R. Scott Bakkers Auftakt der Serie Der Krieg der Propheten ist absolut fesselnd und bringt frischen Wind in das Genre. Magie die keine Magie ist aber wie eine solche wirkt. Uralte Orden deren Mitglieder jeden Tag vom vergangenem Beinaheweltuntergang träumen und auf das Ende der Welt warten und Ihre Macht für diesen Augenblick aufsparen. Geheimnisse die weitere Geheimnisse enthüllen.
Ich habe selten so gutes Storytelling erlebt und mich durch die Lektüre erfrischt gefüllt. Es müssen doch nicht immer dieselben Stereotypen der Fantasyliteratur sein, die hundertste Tolkiennachahmung und schon wieder Elfen und Zwerge und Gandalfs. Ich bin für jede Neue Spielart dankbar. Und dass es funktioniert, das sieht man am Beispiel von Schattenfall.
Echte Schwächen finden sich im Buch kaum, höchstens die Beziehung der Hurre zu einem der Magier würde ich als eine solche auslegen. Die nimmt einfach zuviel Raum ein und man queält sich da teilweise durch, während die Beiden innerlich mit sich und ihrer ungefestigten Beziehung ringen. Aber das fällt kaum ins Gewicht, denn unter dem Strich hat Bakker ein geniales Buch geschaffen.
Das Buch hat mir sogar so gut gefallen, dass ich gleich hinterher das englische Orginal gelesen habe ... und das war doch gänzlich anders als ich mir das vorgestellt habe. Auf den Punkt gebracht: auf Englisch ist das Buch schwer verdaulich. Spezialvokabular mit antiquierendem Verfremdung mag einen Nativespeaker nicht zuviel abfordern, doch mich hat es an den Rand des Wahnsinns gebracht. Wenn ihr im Englischunterricht Hamlet gelesen habt (oder sollte ich sagen versucht habt zu entziffern), dann habt Ihr eine Ahnung, was ich mit Spezialvokabular meine. Historisierende Wortwahl, die sich nicht in einem normalen Wörterbuch finden lässt.
Ich empfehle daher unbedingt zur Deutschen Fassung zu greifen, das schont die Nerven und maximiert den Lesespaß.