Leah Cypess Death Marked 2
Das Geheimnis der Magierin
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»Das Geheimnis der Magierin« (Death Marked 2) von Leah Cypess
Nach ihrer Flucht aus den Höhlen der Assassinen macht sich Ileni auf den Weg ins Imperium , um herauszufinden, ob die Gerüchte wahr sind und das Imperium zerstört werden muss. Ihre Reise endet jedoch schon nach drei Tagen als Gefangene der Magierin Karyn in der Akademie des Imperiums. Ileni schafft es, Karyn zu überzeugen, dass sie wertvolle Informationen über die Höhlen der Assassinen für das Imperium haben könnte. Daraufhin bietet Karyn ihr an, an der Akademie zu studieren. Ein Großteil der Magier des Imperiums beziehen ihre Kraft aus Lodesteinen, magische Steine, die mit der Kraft Sterbender gefüllt werden. Zunächst widerwillig, aber zunehmend froh, ihre Kräfte endlich wieder nutzen zu können, arbeitet Ileni mit den Lodesteinen.
Gleichzeitig verliert sie ihr Ziel jedoch nicht aus den Augen: den Ursprung der Macht der Lodesteine zu entdecken. Sind die Magier des Imperiums wirklich so skrupellos, wie die Renegai und Assassinen immer behaupten? Während ihr Geliebter Sorin in den Höhlen darauf wartet, mit Ilenis Hilfe das Imperium zu zerstören, fängt Ileni an, alles in Frage zu stellen, an das sie je geglaubt hat. Mit Hilfe unfreiwilliger Verbündeter und neuer Freunde entdeckt sie die ganze Wahrheit hinter der Macht des Imperiums und muss sich entscheiden, wem ihr Herz gehört.
Kommentar:
„Death Marked – das Geheimnis der Magierin“ ist der zweite und abschließende Teil der Serie. Da fast alle Bücher dieses Genres inzwischen als Trilogien veröffentlicht werden, war ich einigermaßen überrascht, dass die Geschichte mit diesem Buch auch schon endet, weil ich nicht damit gerechnet habe. Einerseits ist das Ende stimmig und abgeschlossen, andererseits bleiben dennoch viele Fragen offen, sodass ich den Abschluss etwas unbefriedigend fand.
Der zweite Teil beginnt mitten im Geschehen. Ileni ist eine Gefangene des Imperiums und erst auf den folgenden Seiten erfährt der Leser, wie das geschehen konnte. Das Tempo ist wesentlich straffer als in Band 1, in dem die Handlung teilweise nicht richtig in Schwung kommen wollte. Die Welt in der sich Ileni befindet – das Imperium – bietet wesentlich abwechslungsreichere Orte und viel Stoff für die Geschichte. Während ich mich beim ersten Band an einigen Stellen eher zwingen musste, weiterzulesen, bis das Buch Fahrt aufnahm, konnte ich diesen Teil kaum aus der Hand legen, da ich wissen wollte, was es mit der Macht des Imperiums auf sich hat.
Allerdings hatte ich in diesem Band meine Schwierigkeiten mit dem Hauptcharakter Ileni. Während ich sie in dem Vorgängerband sympathisch und schlagfertig fand, ist sie während ihrer Zeit im Imperium meistens wehleidig oder unentschlossen, hat das Gefühl, ohne Magie nicht leben zu können. Sie verwendet regelmäßig die Macht der Lodesteine, hat aber gleichzeitig ständig ein schlechtes Gewissen deswegen. Auf Dauer habe ich es als anstrengend empfunden, diesen Gedankengängen ständig folgen zu müssen. Sorin kommt in diesem Buch kaum vor und bleibt seltsam blass, wie viele der anderen Charaktere auch. Allerdings gibt es auch einige sympathische oder interessante Figuren wie Ilenis neue Mitschüler, obwohl auch hier viele Stereotype auftauchen.
Der Sprachstil ist eher einfach gehalten, teilweise etwas holprig, aber nachdem ich mich eingelesen habe, konnte ich gut in dem Buch versinken, auch wenn es nicht sonderlich komplex ist. Gerade die Frage nach dem Gut und Böse hätte besser ausgearbeitet werden können. Ist es richtig, die Kraft Sterbender einzusammeln, wenn diese sich im Augenblick des Todes dazu bereiterklären? Wo setzt man eine Grenze, ab wann so eine Handlung moralisch vertretbar ist, wenn überhaupt? Die Autorin erwähnt zu vieles nebenbei, ohne genauer darauf einzugehen, jede Seite versucht skrupellos, zum Ziel zu kommen und der Leser weiß einfach nicht, wer die „Guten“ sind.
Als einen großen Schwachpunkt der Geschichte empfand ich – wie auch schon in Band 1 – die Liebesgeschichte. Sie funktionierte für mich einfach nicht. Ich habe auf keiner Seite mitgefiebert, ob Sorin und Ileni sich wiedersehen. Den Schluss der Geschichte fand ich diesbezüglich eher unglaubwürdig. Zum Glück nimmt die Liebesgeschichte nur einen kleinen Teil der Handlung ein; denn die Geschichte um die Macht des Imperiums funktioniert wesentlich besser.
Fazit:
Besser und spannender als der erste Teil, allerdings hätte ich mir am Ende gewünscht, dass nicht so viele Fragen offen geblieben wären. Wer allerdings hofft, dass die Beziehung zwischen Ileni und Sorin weitergeführt wird, wird enttäuscht werden, da dieser Handlungsstrang in dem Buch nur wenig Platz einnimmt.