Francesca Haig Omega 2
Das Feuerzeichen - Rebellion
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»Das Feuerzeichen - Rebellion« (Omega 2) von Francesca Haig
Nach dem Kampf gegen die Beichtmutter reisen Cass, Piper und Zoe durch das Ödland zur Verlorenen Küste, um den Widerstand zu sammeln und wieder aufzubauen. Gleichzeitig hoffen sie, Nachricht von den Schiffen zu erhalten, die ausgeschickt wurden, das Anderswo zu entdecken. Auf ihrer Reise müssen die drei feststellen, dass viele der geheimen Unterkünfte des Widerstands zerstört sind und deren Bewohner vom Rat getötet oder gefangen genommen wurden. Im Rat haben inzwischen die Generalin und Cass Bruder Zach das Sagen. Deren Besessenheit, die Maschinen desVorher wieder zu reaktivieren, stößt auch bei den Alphas immer mehr auf Widerstand, gelten die Maschinen doch als größtes Tabu und als Ursache für die Zerstörung der Welt.
Cass, Piper und Zoe versuchen, die Menschen vor den Plänen des Rates, der alle Omegas in Tanks einsperren möchte, damit die Alphas ein unbeschwertes und sorgloses Leben führen können, zu warnen. Doch seit die Insel zerstört wurde, haben viele Omegas Angst und die Hoffnung verloren, dass es ein besseres Leben für sie geben könnte. Müde und desillusioniert tauchen die drei bei Sally unter, einer ehemaligen Widerstandskämpferin. Dort erfährt Cass, dass es uralte Aufzeichnungen über das Leben direkt nach der Explosion gibt, geschrieben von Menschen, die ihre Heimat „Arche“ nannten, und dass der Rat alles daran setzt, die fehlenden Papiere zu finden.
Während Cass und ihre Verbündeten in die Suche nach weiteren Aufzeichnungen und der geheimnisvollen Arche hineingerissen werden, versucht Cass verzweifelt, nicht ihren Verstand zu verlieren – kommen die Visionen über die Explosion und die damit einhergehende Zerstörung der Welt doch immer öfter und lassen sie immer mehr an ihrem Verstand zweifeln. Aber eines weiß sie ganz gewiss: Zach und die Generalin müssen auf jeden Fall aufgehalten werden. Denn ihre Ziele sind weitaus schlimmer, als irgendjemand erahnen könnte.
Kommentar:
Nachdem mir der erste Band nicht ganz so gut gefallen hat, da ich vor allem mit Kip meine Probleme hatte, gefiel mir der zweite Teil wesentlich besser, allerdings fand ich in diesem Buch die Protagonistin Cass sehr anstrengend. Seit sich Kip am Ende des ersten Teils geopfert hatte, hat sich Cass in sich selbst zurückgezogen. Sie war abwechselnd schweigsam, wehleidig oder schlecht gelaunt, trauerte Kip hinterher und ging mir ziemlich oft auf die Nerven. Zum Glück hatte sie mit Piper und Zoe zwei Verbündete, die das genaue Gegenteil sind – kämpferisch, lebensbejahend und innerlich stark.
Irritierend war für mich auch, dass Cass das Töten einerseits komplett ablehnt und sich anfangs sogar weigert, zu lernen, mit dem Messer umzugehen und sich zu verteidigen. Andererseits fordert sie ihre Verbündeten auf, mit ihr in den Kampf gegen die Soldaten des Rates zu ziehen, wohl wissend, wieviele Menschen sterben werden. Das passte für mich nicht zusammen. Es wirkte scheinheilig, sich selbst zu verweigern, aber andere Menschen für sich kämpfen zu lassen. Allerdings hat sich Cass im Laufe des Buches weiterentwickelt, sodass sie mir am Ende wieder einigermaßen sympathisch war und mich mehr an die Cass des ersten Buches erinnerte.
Band zwei ist wesentlich ruhiger, mit einem langsameren Tempo als der erste Teil erzählt, allerdings empfand ich den Erzählfluss nie als langweilig, da trotzdem immer etwas passierte. Die Welt, in der Cass lebt, bekommt immer mehr Tiefe und einzelne Puzzleteilchen fügen sich zusammen. Besonders gut hat mir gefallen, dass der Leser Informationen aus der Zeit direkt nach der Explosion erhält und einen Einblick in das Leben der Menschen in der Arche. Diese Handlung fand ich sehr spannend; sie wirft neue Fragen auf und regt auch zum Nachdenken an – wenn bei einem Atomkrieg nur die Führungselite gerettet wird, gibt es darunter genügend junge Menschen, damit die Menschheit nicht ausstirbt? Aber auch ethische Fragen werden angerissen, wenn es um die Zwillingsforschung geht oder die Frage, ob man die Zwillingsgeburten verhindern könnte und wenn ja, zu welchem Preis. Hier überlässt es die Autorin allerdings dem Leser, sich selbst eine Meinung zu bilden. Sie erwähnt die Probleme, geht aber nicht in die Tiefe.
Am Ende des Buches gibt es eine Entwicklung, die mich jetzt schon sehnsüchtig auf den nächsten Teil warten lässt, damit ich erfahre, wie es weitergeht.
Fazit:
Mir hat der zweite Teil des Feuerzeichens besser gefallen als der erste; die Geschichte wird zwar langsamer erzählt als im ersten Teil, dafür werden einige Geheimnisse gelüftet und neue Charaktere sowie Orte eingeführt, die die Handlung vorantreiben. Ich freue mich schon auf den dritten Band.