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Alastair Reynolds

Revenger Trilogie 1
Rache

  • Autor: Alastair Reynolds
  • Titel: Rache
  • Serie:Revenger Trilogie 1
  • Genre:SF
  • Einband:Taschenbuch
  • Verlag:Heyne
  • Datum:09 Januar 2018
  • Preis:10,99 EUR

 
»Rache« (Revenger Trilogie 1) von Alastair Reynolds


Besprochen von:
 
Detlef V.
Deine Wertung:
(4)

 
 
In Rache (Originaltitel Revenger) erzählt Alastair Reynolds die eher unspektakuläre Geschichte der beiden Schwestern Arafura und Adrana Ness, die gegen den Willen ihres Vaters auf einem Schatzsucherraumschiff, der Monettas Weh unter Kapitän Pol Rackamore, anheuern. Leider ist den beiden Schwestern und der Besatzung kein gutes Ende der Reise beschert. Nachdem sie den Fund ihres Lebens gemacht haben, wird das Schiff von der Piratin Bosa Sennen geentert und die Besatzung fast komplett getötet. Nur Arafura und eine Frau namens Prozor überleben den Angriff, Adrana wird von Bosa Sennen entführt und mit auf ihr Schiff genommen. Nach mehreren Tagen werden Arafura und Prozor von einem anderen Schatzsucherraumschiff aus der zur Schrott geschossenen Monettas Weh geborgen und in Sicherheit gebracht. Arafura schwört Rache und will nicht eher ruhen, bis sie Bosa Sennen zur Strecke gebracht und ihre Schwester aus deren Händen befreit hat.

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Wie oben schon angedeutet ist die Geschichte relativ spannungsarm, was mich jedoch nicht weiter gestört hat – zu meinem eigenen Erstaunen. Mal abgesehen von dem Kampf der Monettas Weh mit dem Raumschiff von Bosa Sennen, am Anfang der Geschichte, folgt noch der finale Kampf zwischen Bosa Sennen und Arafura Ness am Ende – und das waren eigentlich auch schon die Höhepunkte. Dazwischen legt Reynolds sein Hauptaugenmerk eher auf die Charakterentwicklung von Arafura, die, anfangs noch relativ zurückhaltend und unsicher, sich im folgenden aber zu einer harten und selbstsicheren Kämpferin entwickelt. Was durchaus glaubwürdig und nachvollziehbar von Reynolds erzählt wird.

Über den Teil des Universums, in dem die Geschichte spielt, schweigt Reynolds sich mehr oder weniger aus. Ich könnte nicht sagen, ob die Story in der heimatlichen Milchstraße spielt oder wo sonst. Fest steht, dass die Menschheit das Universum besiedelt und dabei mehrere außerirdische Rassen entdeckt hat. Der von Menschen besiedelte Teil wird Kongregation genannt. Die Menschheit hat wohl auch mehrere unterschiedliche Entwicklungsstufen durchlaufen, die Okkupationen genannt werden, scheint aber insgesamt in ihrer technischen Entwicklung zurückgefallen zu sein.

Viele technische Errungenschaften und Gimmicks aus diesen Okkupationen sind in Blasen verborgen, bzw. eingeschlossen, die irgendwo im Weltraum, geschützt von einem undurchdringlichen Energieschirm, treiben und leicht zu finden sind. Die Energieschirme dieser Blasen öffnen sich unregelmäßig für eine bestimmte Zeit, oftmals Stunden, manchmal auch Tage. Es gibt Menschen, sogenannte Revisoren, die den Zeitpunkt und die Dauer der Öffnung berechnen können, so wie Prozor. Ist man zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort, besteht für den Finder die Hoffnung auf einen stattlichen Gewinn. Einer dieser Schatzsucher ist Pol Rackamore.

Die Technik der Kongregation ist vielfältig, mutet zum Teil aber recht altertümlich an. In den Raumschiffen reist man entweder per Ionenantrieb oder per Sonnensegel, man benutzt Armbrüste als Waffen (gut, an Bord eines Raumschiffes wahrscheinlich eine gute Lösung), Sauerstoff wird als Lungengas bezeichnet. Vieles erschloss sich mir als Leser auch nicht unbedingt. An Bord der Raumschiffe gibt es Schädelknochen (von Außerirdischen) die quasi als Funkgerät fungieren und mit denen man über weite Entfernungen Kontakt zu Planeten oder Schiffen aufnehmen kann. Es gibt besondere Menschen, welche die Fähigkeit besitzen diese Knochen zu „lesen“ oder mit ihnen zu kommunizieren. Arafura und Adrana sind solche Knochenleserinnen. Wie das aber genau funktioniert, erschließt sich dem Leser nicht wirklich. Ist aber auch nicht weiter schlimm.

Storytechnisch gesehen ist die Geschichte relativ vorhersehbar. Wie das Ende sein wird kann man als Leser recht schnell erahnen. Aber wie Reynolds diese vorhersehbare Geschichte erzählt, hat mir gut gefallen. Ich hatte das 557 Seiten dicke Buch recht schnell gelesen und wollte immer wissen wie die Geschichte weitergeht. Immer wieder musste ich während des Lesens an den Disney Zeichentrickfilm Der Schatzplanet denken. Genau so, würde ich mir eine Verfilmung des vorliegenden Buches vorstellen können.

Vielleicht noch ein abschließender Hinweis: Die Geschichte des Buches ist abgeschlossen und kann sehr gut für sich alleine gelesen werden. ABER: Am Ende erfährt Arafura von Bosa Sennen eine Art Geheimnis. Und diese Offenbarung hat sich vortrefflich für gleich zwei Folgebände geeignet, die aber leider nicht ins deutsche übersetzt wurden. Sehr schade wie ich finde.

Fazit:
Mir hat es Spaß gemacht das Buch zu lesen und ich kann die Lektüre auf jeden Fall empfehlen.
 

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