Endlich ist es gelungen! Der Wissenschaftler Adam Bosch hat eine Maschine entwickelt, die es ermöglicht, in Parallelwelten zu reisen. Allerdings nur für die Menschen, die in den Parallelwelten nicht mehr am Leben sind. Cara ist eine der Glücklichen, die keine lebenden Doppelgängerin in den meisten anderen Welten mehr hat und so ergattert sie einen der heißbegehrten Jobs als Weltenspringerin. Von nun an ist es ihre Aufgabe, Ressourcen, Geheimnisse und Nachrichten zu transportieren. Denn jeder Sprung birgt ein Vermögen. Nur für die Springer nicht...

Das Cover zeigt die Gesichtszüge von Cara. Leicht verzerrt durch die Weltensprünge, aber stets sie selbst. Ich finde es sehr ansprechend zum Inhalt des Buches gewählt.

Die Idee von Micaiah Johnson, die hinter Erde 0 steckt, hat mich sofort fasziniert und meine Gedanken zum Rasen gebracht. Ich vermute, dass jeder von uns sich schon mal gewünscht hat, eine andere Entscheidung getroffen zu haben, auch wenn keiner weiß, wie diese unser Leben verändert hätte. Cara kann sich sicher sein, dass sie über 300 Mal die falsche Entscheidung getroffen hat, denn nur in einer Handvoll der 382 Parallelwelten lebt sie glücklich und zufrieden; bzw. lebt überhaupt noch. Mal wurde sie ermordet, mal ist sie verhungert, mal hatte sie einfach Pech... die ganzen Varianten breiten sich wie ein Fächer aus.
Leider ist es der Autorin nicht ganz so gut gelungen, die unendlichen Möglichkeiten und Varianten spannend zu verpacken und an mich weiter zu geben. Die meiste Spannung entstand tatsächlich in meiner Vorstellungskraft und nahm oft dann richtig Fahrt auf, wenn das Buch schwächelte. Stellenweise war die Handlung ziemlich unruhig und für mich undurchsichtig, so dass es mir fiel es schwer, dem Handlungsstrang zu folgen und die Geschehnisse nachvollziehen zu können. In vielen Parallelwelten hießen die Protagonisten gleich, in anderen wichen die Namen ab, was es mir noch schwer machte, den roten Faden nicht zu verlieren.

Als Protagonistin und Heldin der Geschichte ist Cara Micaiah Johnson wunderbar gelungen. Sie hat eine Mischung aus Stärke, Schwäche und Individualität, die mich neugierig auf ihr Leben machten. Caras Stärke ist Cara selbst. Ihr unabdingbarer Glaube an sich, ist faszinierend, denn Cara ist sich bewusst, dass ihr eigener Tod niemals an ihr liegt, sondern stets an anderen. Zudem zieht sie Nutzen und Wissen aus den Parallelwelten, die sie sich zu eigen macht.

Um ehrlich zu sein, weiß ich immer noch nicht so recht, was die Intension des Buches eigentlich ist, außer das Leben von Cara und Erde 0 zu beschreiben. Mal gut und interessant, mal eher durchwachsen; so wie das Leben nun mal sein kann. Es gibt Menschen, die einem wohlgesonnen sind und dann wieder welche, die dich nicht mögen. Mal triffst du die richtige Entscheidung, mal die falsche. So what...

Mein Fazit

Grandiose Idee etwas schwach umgesetzt. Wirklich begeistern konnte mich das Buch nicht, aber die Idee, die dahinter steckte auf jeden Fall!