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Mechthild Gläser

Stadt aus Trug und Schatten

  • Autor:Mechthild Gläser
  • Titel: Stadt aus Trug und Schatten
  • Serie:
  • Genre:Fantasy
  • Einband:Hardcover
  • Verlag:Loewe Verlag
  • Datum:01 Januar 2012
  • Preis:12,10 EUR

 
»Stadt aus Trug und Schatten« von Mechthild Gläser


Besprochen von:
 
Leseratte
Deine Wertung:
(3.5)

 
 
Flora lebt in Essen zusammen mit ihrem Vater und einer Haushälterin. Die Mutter ist vor vielen Jahren verschwunden und Flora kümmert sich seither um den Haushalt und auch um ihren recht verwirrten Vater.

Als Flora mitten im Unterricht einschläft und dabei sehr lebhaft träumt, ist sie mehr als erstaunt. Sie, die sonst nie geträumt hat, hat nun diese eigenartigen Träume. Außerdem sieht sie ständig Schatten, die den anderen Menschen verborgen bleiben. Noch merkwürdiger wird es, als ihr Vater ihr Marian vorstellt, angeblich ein finnischer Austauschschüler, der von nun an vorrübergehend bei ihnen wohnen soll. Und das obwohl die Wohnung sonst alarmgesichert ist und nicht einmal Floras langjährige Freunde zu Besuch kommen dürfen.
Als Flora nachts im Traum dann nach Eisenheim gelangt, ist nichts mehr wie es einmal war und Flora muss erkennen, dass ihre Seele jahrelang ein „Eigenleben“ geführt hat.

Bei „Stadt aus Trug und Schatten“ handelt es sich um den Debutroman von Mechthild Gläser. Die junge Autorin lebt im Ruhrgebiet und das Schreiben ist schon lange eine Leidenschaft von ihr.

Das Cover von „Stadt aus Trug und Schatten“ ist fast gänzlich in weiß gehalten nur der Titel und einige Gebäude sind pink dargestellt. Mir hat das Cover sehr gut gefallen.

Die Idee, dass es eine Welt gibt, in der die Seelen der Schlafenden „leben“ ist völlig neu und einzigartig. Allerdings hat der Gedanke, dass die eigene Seele Nacht für Nacht in einer Miene schuften muss auch etwas gruselig an sich. Auch, dass es Wanderer gibt, denen bewusst ist, dass es Eisenheim gibt, fand ich faszinierend.

Mit den Charakteren konnte ich mich nicht wirklich anfreunden, wirklich sympathisch war mir nur Linus, Floras Exfreund und Zwillingsbruder ihrer besten Freundin Wiebke. Selbst Flora blieb mir irgendwie fremd, auch wenn man einiges über sie erfährt. Beide, Flora und Marian waren mir zu sprunghaft. Dieses ständige Wechselbad der Gefühle ging mir nach kurzer Zeit doch auf die Nerven. Erst liebt Marian Floras Seele, ihr reales Ich aber nicht, kurz darauf ändert er seine Meinung und behauptet Flora so zu lieben wie sie ist nur um dann kurz darauf wieder ganz anders darüber zu denken. Auch Floras Gefühlsauf- und ab war mir zu viel.

Floras Vater, obwohl er ja eigentlich eine wichtige Rolle in Eisenheim spielt, bleibt recht blass, über ihn erfährt man nicht wirklich viel, auch sonst gibt es einige Protagonisten über die ich gerne mehr erfahren hätte. Ich hoffe, das wird in den weiteren Bänden der Reihe noch geschehen.


Ich hätte lieber viel mehr über Eisenheim und seine Bewohner erfahren und dafür gerne auf die eine andere Szene zwischen Flora und Marian verzichtet. Eisenheim ist wirklich faszinierend und da es sich bei „Stadt aus Trug und Schatten“ um den ersten Teil einer Reihe handelt gibt es noch Hoffnung, dass in den Folgebändern mehr auf die Stadt eingegangen wird.

Der Schreibstil ist eigentlich ganz angenehm, hin und wieder kam ich ins stolpern aber alles in allem lässt sich die Geschichte leicht und flüssig lesen.
Da ich wirklich neugierig bin, was es über Eisenheim noch zu erfahren gibt, werde ich mit Sicherheit auch die Folgebände lesen. Ich hoffe aber, die Liebesgeschichte rückt dann etwas mehr in den Hintergrund.

Die Grundidee hat mir wahnsinnig gut gefallen, die Umsetzung im Prinzip auch. Ein paar kleine Kritikpunkte habe ich ja bereits angemerkt.

Deswegen bekommt „Stadt aus Trug und Schatten“ von mir 3,5 Sterne und ich freue mich auf eine Wiedersehen mit Eisenheim.
 


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