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Kneifel, Hanns

Die Kreuzritter

  • Autor:Kneifel, Hanns
  • Titel: Die Kreuzritter
  • Serie:
  • Genre:Fantasy
  • Einband:Taschenbuch
  • Verlag:vgs
  • Datum:00 -
  • Preis:19.90 EUR

 
»Die Kreuzritter« von Kneifel, Hanns


Besprochen von:
 
Carsten Kuhr
Deine Wertung:
(2.5)

 
 
Wir schreiben das Jahr des Herren 1079. Das Dorf Aurocastro in der Grafschaft Tarent wird von sarazenischen Piraten heimgesucht. Die christliche Geliebte des Anführer der Marodeure stirbt, und der Moslem lässt seinen Sohn, um diesen zu retten, in den Armen einer Amme im Dorf zurück. Der Knabe, Martin genannt wächst als angenommener Sohn des Pilgers und Glockengiessermeisters heran. Doch die laufenden Kreuzzüge setzen den Mischling zunehmend den Anfeindungen seiner Umwelt aus. Zusammen mit zwei Freunden, dem Sohn des gemeuchelten Grafen und einem Ziegenhirten, der sich als Naturtalent für das blutige Söldnerhandwerk entpuppt, macht er sich auf ins gelobte Land. Durch ihre Augen erleben wir die grausame, blutrünstige Eroberung Jerusalems durch die untereinander verfeindeten christlichen Heere mit. Juden werden, nach Ablieferung ihrer Schätze, die ihnen ihr Leben erkaufen sollten in der Synagoge verbrannt, moslemische Mütter und Kinder gnadenlos erschlagen. Ernüchtert und abgestossen von dem unchristlichen Verhalten macht sich Martin auf den Rückweg, und findet in seiner Jugendliebe die Erfüllung.

Der Roman wurde als Buch zum TV-Film verfasst, der Ostern bei SAT1 gesendet werden soll. Man sollte dies während der Lektüre im Hinterkopf behalten. Hanns Kneifel ist uns, neben seinen Titeln aus dem Perry Rhodan Universum insbesondere durch seine ausgezeichneten historischen Romane bekannt. Insoweit hat der Verlag mit seiner Verpflichtung einen guten Griff getan. Was dann aber in der filmischen Umsetzung bei SAT1 durch die Wucht der Bilder beeindruckt, die Belagerung und der Angriff der Kreuzfahrer auf Jerusalem etwa, das kommt in der literarischen Präsentation für meinen Geschmack etwas zu kurz. Während wir lange Zeit mit dem Bericht über die Vertreibung Martins und seiner Freunde aus deren Heimat und der Reise selbst zubringen, erhalten wir wenig, zu wenig Einblick in die örtlichen Begebenheiten im gelobten Land. Hier vermag der Film mit einem Schwenk mehr aussagen, als lange Seiten der Beschreibung. Auch die Zeichnung unseres Protagonisten blieb ein wenig diffus. Zu undeutlich blieb mir die Beschreibung der Ausgrenzung Martins durch seine Mitbewohner aufgrund seiner Herkunft und seines fremdländischen Aussehens. Und auch die Behandlung, die ihm in Jerusalem durch seine vermeintlichen. Landsleute widerfährt blieb mir zu oberflächlich. Ich weiss nicht ob Kneifel vom Verlag bzgl. des Umfangs eine Vorgabe bekam, aber hier hat er in umfangreicheren Romanen viel überzeugender gewirkt. Die Geschichte selbst ist nicht uninteressant, wiewohl das unvermeidliche. Happy-End mehr als vorhersehbar war und das ganz grosse Bangen um unsere Helden verhinderte.
 


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