Kevin Brooks
Deathland Dogs
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»Deathland Dogs« von Kevin Brooks
Jeet erhält von seinem Anführer Gun Sur den Auftrag, die Geschichte des Clans, oder viel mehr des Krieges zu schildern. Dafür erhält er Stift und Papier, da Jeet einer der Wenigen ist, die Lesen und Schreiben können. Mit dieser Aufgabe überfordert, sucht er Hilfe bei seinem Onkel und Ziehvater Starry, der ihm den Rat gibt, sachlich sie Abläufe zu schildern. Voller Elan stürzt sich der junge Mann in diese Aufgabe. Doch je mehr er berichtet, desto verzweifelter gestaltet sich sein Dasein plötzlich.
Das Cover zeigt den Schattenriss eines heulenden Hundes. In seinem Körper ist die zerstörte Erde abgebildet und ein rennender Junge, beleuchtet von der untergehenden Sonne. Ich finde es sehr auffallenden und spannend gewählt, da es die beiden Seelen zeigt, die in Jeet um die Vorherrschaft zu kämpfen zu scheinen. Ist er Hund oder Mensch? Oder vereint er gar von beiden Seiten das Beste in sich?
Kevin Brooks hat mich eiskalt mit seinem spannenden, packenden und mitreißenden Schreibstil erwischt . Ich dachte, dass ich einfach mal in die Leseprobe hineinschnuppere, aber dass sie so gut wird, damit habe ich wirklich nicht gerechnet und war dementsprechend auf das Buch gespannt! Habe ich die Leseprobe schon verschlungen, gab es bei dem Roman kein Halten mehr und die Seiten flogen wie nichts an mir vorbei. Selbst die Wahl der Sprache, bzw. auf Komma und die meisten Satzzeichen zu verzichten, merkte ich bald gar nicht mehr.
Denn Brooks schildert nicht nur absolut spannend das Leben der wenigen, noch verblieben Menschen und deren harten Kampf ums Überleben, sondern lässt auch ein gewisses Maß an Gefühl hineinfließen. Allerdings ohne Mitleid zu erzeugen, sondern eher trocken und regt mich gerade dadurch zum Nachdenken an. Ob die Spirale von Krieg und Gewalt irgendwann durchbrochen werden kann ist fraglich und nicht nur die Protagonisten haben daran ihre berechtigten Zweifel.
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht des jungen Hundskindes Jeet, der seine Geschichte und damit die Geschichte der letzten Überlebenden aufschreibt. Um sich und seine Vergangenheit und damit sein Jetzt besser zu verstehen, bittet er seinen Onkel um Hilfe. Starry schildert Jeet von dem harten Überlebenskampf durch die Deathlands und die Flucht vor den Dau. Und doch bleibt jetzt keine andere Wahl, als wieder in den Krieg zu ziehen, denn der Wassermangel setzt den wenigen noch verbliebenen Bewohnern zu. Sie sehen keine andere Möglichkeit, als in den Krieg zu ziehen, um ihr Überleben zu sichern. Ihr Überleben und den Tod der Dau. Vielleicht gelingt es Jeet, endlich eine neue Ordnung und ein Umdenken herbeizuführen, so dass ein Leben mit allen Parteien möglich ist. Doch dies scheint unmöglich, denn seine eigenen Leute machen Jagd auf ihn, liebt er das falsche Mädchen.
Mein Fazit
Ein Roman über das Anderssein; die Verbundenheit zu denen, die einen groß ziehen; die Familie und die Herkunft; über Vertrauen und Liebe.