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David Wellington

Monster Island 1: Stadt der Untoten


 
»Monster Island 1: Stadt der Untoten« von David Wellington


Besprochen von:
 
Elohym78
Deine Wertung:
(4)

 
 
Nach dem Ausbruch einer Seuche erheben sich die Toten weltweit. Wer von ihnen gebissen wird stirbt und kehrt als Zombie wieder. Die Weltbevölkerung steht vor dem Aus. Wer noch nicht tot ist, kämpft einen aussichtslosen Kampf. Mitten drin der UN-Waffeninspekteur Dekalb und seine Tochter Sarah. Als die Seuche begann, befanden sie sich in Afrika. Eine der letzten Hochburgen der Menschen. Dekalb findet Aufnahme in einer Söldnertruppe in Somalia. Einer Söldnertruppe, die hauptsächlich aus weiblichen Kindersoldaten besteht, die sich um Mama Halima gruppieren. Doch auch Mama Halima ist dem Tod geweiht, denn sie leidet unter AIDS. Gemeinsam mit einer kleinen Gruppe macht Dekalb sich auf den Weg nach New York, um die dringend benötigten AIDS-Medikamente für die Anführerin zu besorgen. In der Weltmetropole sieht sich die Gruppe einer Millionen starken Armee von Zombies gegenüber. Ein wahrlich aussichtsloser Kampf beginnt.

Das Cover zeigt einen Zombie, die rot glühende Skyline von New York, im Vordergrund die Freiheitsstatue. Ich finde es passend zu Inhalt und Titel gewählt. Es lässt keinen Raum für Spekulation und symbolisiert nur eins: Den Untergang.

Der Schreibstil von David Wellington ist gewohnt provokant, erschreckend und spannend. Er schildert ein Endzeitszenario mit einer Seuche, von der keiner genau weiß, wo sie eigentlich her kommt. Nur eins ist sicher, die Auslöschung der menschlichen Rasse steht bevor. Dass er ausgerechnet Afrika als letzte Hochburg der Menschen wählt, ist erschreckend, die Erklärungen des Autors aber auch verblüffend einleuchtend, denn in keinem anderen Land der Welt existieren mehr Waffen, gerechnet auf die pro Kopf Bevölkerung. Wir Europäer oder die Amerikaner haben einfach nicht die Mittel (und auch nicht den Willen), um die Zombies auszurotten. Und wer ist prädestinierter für so einen Kampf? Klar, die Kindersoldaten. Gedrillt zum Töten, abgerichtet auf absoluten Gehorsam. Erschreckend und doch haucht gerade diese klare Logik dem Buch Glaubwürdigkeit ein.

In New York verdient sich Dekalb Schritt für Schritt den Respekt der Kindersoldaten und übernimmt bald die zweifelhafte Führung. Zweifelhaft, da sie all dies symbolisieren, wo gegen er als UN-Waffeninspekteur ein Leben lang gekämpft hat. Es ist spannend, Dekalbs inneren Zwiespalt zu beobachten, dass Umdenken zu verfolgen.
Als weitere interessante Persönlichkeit spielt der Medizinstudent Gary eine tragende Rolle. Sobald er keinen Ausweg mehr sah, beendete er freiwillig sein Leben. Da sein Gehirn weiterhin mit Sauerstoff versorgt wurde, kehrt er als denkender Untoter zurück und kann seinen Drang zu Töten beherrschen. Tatsächlich kann er eine gewisse Macht über die Untoten erlangen, da er sie im Eididh - eine Art höhere Sphere der Toten - erreichen kann.

Die vorherrschende Stimmung in diesem Roman ist düster und bedrohlich. Trotzdem wird sie durch die immer wiederkehrende Hoffnung der Überlebenden getragen. Der Leser pangt, freut sich, schaut sich panisch um und kann sich voll in den Bann des Buches ziehen lassen.

Mein Fazit:

Ein packender Endzeit-Horror-Roman, der zum Nachdenken anregt und mich gedanklich noch einige Zeit verfolgen wird.
 


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