Arlian, oder Lord Obsidian, wie er auch genannt wird, hatte eine Kampf mit Lord Dragon, den er mit Glück überlebte. Lord Dragon war sein Erzfeind. Nachdem das Dorf Obsidian, nach dem Arlian sich benannt hat, von Drachen in Schutt und Asche gelegt hatte plünderte Enziet, alias Lord Dargon, das Dorf und verkaufte Arlian in die Sklaverei. Nachdem Arlian aus der Mine fliehen konnte, tauchte er in einem Bordell in Westwacht unter, dessen Besitzer sechs hochgeachtete Lords sind, einer davon Lord Dragon. Sein Erzfeind war auch dafür verantwortlich, dass die im Haus der Fleischeszunft arbeitenden Damen die Füße amputiert wurden, damit diese nicht fliehen konnten. Als das Bordell geschlossen wurde, tötete er zudem noch einen Großteil der Frauen. Arlians Hass auf ihn war unermesslich.

Zwar war dieser Kampf mit Enziet ein wichtiger Schritt auf seinem Rachefeldzug, doch Lord Dragon vererbte ihm auch gefähliches Wissen. Er weiß nun, dass Drachen nur durch Obsidianwaffen getötet werden können, zudem weiß er nun auch noch das Geheimnis um die Entstehung der Drachen. Menschen, die mit einer Mischung aus Blut und Drachengift in Berührung kamen, die sogenannten Drachenherzen, funktionieren dabei als eine Art Brutkasten. Die Drachenherzen habe eine hohe Lebenserwartung, etwa tausend Jahre, danach gebären sie den Drachen, der in ihnen herangewachsen ist. Dieser Drache formt sich aus dem Herz und dem Blut des Drachenherzen.

Dieses Wissen stellt Arlians Rachefeldzug in ein anderes Licht. Arlian, selbst ein Drachenherz will nun die Drachen bekämpfen, die Drachenherzen töten. Dies läuft zweifelsohne darauf hinaus, dass er sich zuletzt selbst töten muss, sofern er nicht davor schon zu Tode kommt .......

Lawrence Watt-Evans hat mit diesem dritten Band der Obsidian-Chroniken wieder ein wirklich gelungenes Werk abgegeben. In dem auf sechs Bände ausgelegten Zyklus ist bis jetzt wirklich alles vorhanden: Spannung, gute Schwertkämpfe, Drachen, ein guter Teil Magie und, was ich am besten an diesen Roman finde, sind die Gedankengänge, die Arlian auf seinem Rachefeldzug verfolgt. Es ist interessant zu lesen, wie sein Racheplan sich immer weiter ausbreitet, seine Überlegungen, ob jemand wirklich so schlimme Sachen gemacht hat, dass er sich an ihm rächen muss.

Allerdings muss ich auch sagen, so sehr mir diese Saga gefällt gibt es da doch auch ein paar Minus-Punkte. So erreichen seine Rachepläne langsam unrealistische Ausmaße. Sind es zunächst noch die Plünderer und die drei Drachen, die das Dorf verwüsteten, so kommen im Laufe der Zeit noch die Besitzer des Bordells dazu, dann die restlichen Drachen auf der Welt und die Drachenherzen. Wenn das noch alles in den nächsten drei Bänden geschehen soll müssen sich alle beteiligten an einem Ort treffen und dann gibt's ein riesiges Gemetzel, anders ist das nicht mehr möglich. Ein anderer Minuspunkt ist für mich das ständige wiederholen. In angemessenem Rahmen müssen Wiederholungen innerhalb eines mehrbändigen Werkes sein, aber ich bin mir nicht genau sicher, ob Watt-Evans nicht etwas über den Rahmen hinauskommt.

Zur Wertung: Ich muß zugeben, ich bin mittlerweile ein richtiger Fans der Obsidian-Chroniken. Nicht nur die Schwertkämpfe fesseln mich, sonder auch die Art und Weise wie Watt-Evans die Charaktere beschreibt. Ich bin schon gespannt, wie der Rachefeldzug von Lord Obsidian weitergeht. Von mir gibt's für das Buch eine glatte 9.