Richard Schwartz Die Götterkriege 2
Die weiße Flamme
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»Die weiße Flamme« (Die Götterkriege 2) von Richard Schwartz
Der Feind erkennt, dass seine Zeit knapp wird . Der Weltenstrom wurde umgelenkt und Leandra bereitet sich darauf vor, nach Illian zu reisen, um dort die Krone zu übernehmen. Doch einer ist schon vor ihr dort: Wiesel, der legendäre Dieb und Ziehbruder Desinas. Und was er sieht, erschreckt ihn. Außer dem Tempel Borons sind alle Tempel geschlossen. Die Menschen haben keine Zuflucht und keine Hoffnung mehr. Die Reichen und Mächtigen bunkern die Lebensmittel, während die Armen verhungern. Durch Verrat und Intrigen wird dem Feind Zugang zur Stadt verschafft und wenn Leandra sich nicht beeilt, gibt es kein Illian mehr, das sie regieren kann. Wiesel knüpft heimlich Kontakte und versucht, der Verschwörung auf die Spur zu kommen. Mit Marla an seiner Seite unternimmt er alles, um Leandra den Weg zu ebnen
Mittlerweile ist Havald aus seinen Koma erwacht, wie prophezeit, war Seelenreißer der Auslöser für seine Heilung. Doch der Krieger kann sich nicht an seine Vergangenheit und an seine Gefährten erinnern. Um sich zu finden, geht er eigene Wege und lässt seine Freunde zurück. Sein Instinkt führt ihn in die Ostmark und auch dort lauern Verrat und Intrigen. Thalak versucht, die Barbarenstämme zu einen und gegen Askir zu führen.
Kommentar:
Die Rose von Illian und die weiße Flamme sind eng miteinander verwoben . Die einzelnen Handlungsstränge werde fortgeführt und vertieft. Auch hier bekommen die bisherigen Nebenfiguren mehr Tiefe und Charakter, so dass sie den Leser bald genauso beeindrucken, wie die Gefährten. Mehr sogar, denn die Gefährten sind Helden im Besitzt von außergewöhnlichen Kräften, Magie oder Bannschwertern. Nahezu unbesiegbar. Blix hat nur seine Tapferkeit und seine Loyalität zur Truppe, trotz allem steht er Leandra zur Seite, und führt seine Männer in den sicheren Tod. Nur mit der Hoffnung, dass es in ferner Zukunft Frieden geben wird und die Königin von Illian und die Kaiserin von Askir weise regieren werden.
Auch Wiesel bekommt diesmal mehr Raum. Seine Vergangenheit und seine Beziehung zu Marla werden näher beleuchtet. Wiesel ist eine sehr ambivalente Figur, ein Dieb und trotz allem Freund von Kaisern und Königen. Nun soll ihm eine neue Rolle zugeteilt werden, die ihn jedoch eher einschüchtert als beeindruckt. Sowohl Marla als auch Wiesel sind Auslöser dafür, dass neben der Dreieinigkeit noch andere Götter in den Krieg eingreifen. Sie erachten die Dominanz von Boron, Astarte und Soltar als zu groß, ihre Handlungen als zu engstirnig, so beginnen sie zu intervenieren. Der Namenlose durch Marla und Mama Maerbellinae durch Wiesel. Auch der Wintergott erwacht und fordert Aufmerksamkeit.
Sprachlich ist diese Serie sicherlich kein Meisterwerk . Der Autor nutzt zu viele Wortdoppelungen, was den Lesefluss auf Dauer etwas stört. Thesaurus hätte da sicherlich geholfen. Auch inhaltlich wurde das Rad nicht neu erfunden. Aber die Geschichte ist wirklich spannend und entwickelt sich fort, die Vielfalt an Personen und Handlungssträngen sorgen für Abwechslung und Tempo, man fiebert als Leser mit und wünscht den Gefährten viel Erfolg.
Am Ende des Buches wechselt der Verfasser wieder in die Ich-Form was mich persönlich stört aber durchaus zur Handlung passt und der Logik folgt. Zumal sich Havald geändert hat und ein gewisses Maß an Großkotzigkeit verloren hat. Er muss lernen, Teil eines Ganzen zu sein und General Verantwortung zu delegieren. Keine einfache Sache für einen Kämpfer, der stets an vorderster Front stand.
Gefallen hat mir die Entwicklung von Leandra . Nachdem sie mir am Ende der Askir Reihe wirklich auf die Nerven gegangen ist, findet sie hier wieder zu sich selbst und steht zu ihren Freunden. Sie erkennt den Einfluss des Schwertes auf ihr Gemüt und verzichtet weitestgehend auf es. Das macht sie wieder menschlicher aber auch verletzlicher. Dafür verliert Zokora immer mehr an Charakter und Einzigartigkeit, wird immer menschlicher, da wurde Potenzial verschleudert. Und der Handlungsstrang um Varosch ist so unglaubwürdig, dass ich das Buch wirklich fast in die Ecke geschmissen hätte. Fehlt nur noch, dass Natalya als wiedergeborene Astarte auftaucht, damit am Ende alle glücklich vereint sind. Tod und Trauer gehören zum Leben, das sollte auch für Fanatsyromane gelten, irgendwann werden diese Wiederauferstehungen wirklich zu viel.
Fazit:
Unterhaltsame Lektüre , spannend erzählt. Für Einsteiger in die Fantasy ist die Askir Reihe sicherlich geeignet, Trotz der Höhen und Tiefen empfehlenswert.