Patrick Arbogast Die Torwelt-Saga 1
Das Geheimnis der Torwelt
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»Das Geheimnis der Torwelt« (Die Torwelt-Saga 1) von Patrick Arbogast
Der erste Handlungsfaden:
Cordian , der junge Thronerbe von Keldor, möchte sich endlich im Kampf beweisen. Als die Norkai an der Grenze einige Dörfer überfallen und die Einwohner niedermetzeln, bricht der junge Prinz, zusammen mit einigen Rittern auf, die wilden Angreifer aus dem Land zu vertreiben. Doch die Truppe unterschätzt die Lage. Die Norkai waren bisher untereinander verfeindet, jeder Stamm hatte einen eigenen Stammesführer. Nun wurden sie unter einem neuen, bisher unbekannten Anführer vereint, ein einmaliges Ereignis in der Geschichte der wilden Stämme. Prinz Cordian und seine Ritter laufen in eine Falle, lediglich der junge Mann kann fliehen. In seiner Begleitung befindet sich ein junge Frau. Tao, wie sich die Fremde nennt, hat ihr Gedächtnis verloren, kennt weder ihre Herkunft noch ihre Geschichte. Sie kann sich nicht erinnern, wie sie in das Dorf kam und was die Norkai von ihr wollen. Denn sie ist es, hinter dem die vereinigten Stämme her sind. Um ihrer habhaft zu werden ziehen die Norkai eine blutige Schneise des Krieges durch die Welt und immer scheinen sie den jungen Leuten einen Schritt voraus zu sein. Hilfe von den Salas Kai, auf die Cordian gehofft hatte, kommt nicht.
Der zweite Handlungsfaden:
Captain Meyers bekommt den Auftrag, mit seiner Crew zu einem weit entfernten Planeten zu fliegen, auf dem einige Forschungsmitglieder verschollen sind. Als Captain der Ikarus, einem innovativen, modernen, technisch hochentwickelten Raumschiff, haben er und seine Crew die schnellste Möglichkeit Eddor zu erreichen, um etwas über das Schicksal der Expeditionsteilnehmer herauszufinden. Obwohl er froh ist, einen Auftrag erhalten zu haben, stört ihn die Anwesenheit des Geheimagenten Lapaga an Bord, der etwas in einem Frachtraum des Schiffes eingelagert hat, worüber die Mannschaft nichts erfahren darf. Schon bald kommt es zu Spannungen zwischen der recht eigenwilligen Crew und Lapaga
Wie sich diese beiden wirklich spannenden und gut Erzählten Handlungsfäden vereinen, lest bitte selber.
Kommentar:
Patrick Arbogast hat hier eine wirklich spannende Geschichte entworfen . Ein Teil High Fantasy in einem mittelalterlich wirkendem Ambiente, ein Teil reine Science Fiction. Mit hochentwickelter Technologie, Genmanipulation, Terraforming, Raumschiffen und -schlachten, sowie fremden Welten. Zu Beginn wechseln die Erzählstränge langsam. Erst auf Seite 152 erfolgt der erste Szenenwechsel, der Autor lässt sich Zeit, geht auf seine Figuren ein und lässt ihnen Raum, sich zu entfalten. Er schafft es, eine perfekte Balance zwischen beiden Geschichten zu halten. Gegen Ende hin wechseln die Szenarien schneller, die Geschichte gewinnt an Tempo und hält den Leser in Atem.
Patrick Arbogast möge mir verzeihen, wenn ich schreibe, dass ich an einigen Stellen schon schmunzeln musste, vor allem bei diesen Wolverinefäusten von Ivan.
Für seine liebenswerten Figuren, allen voran Tao, nutzt der Autor einfache und klar modulierte Namen. Seine Sprache ist ausdrucksstark, flüssig und eloquent. Vorne im Buch befindet sich eine Karte der Welt Cordians, so dass man die Fluchtwege der jungen Leute gut verfolgen kann.
Die Gesellschaft in der Cordian lebt , ist eine einfach, klar strukturiert, aufgeteilt in Königreiche und Fürstentümer, umgeben von einer Ödnis, die von den Norkai bewohnt wird. Seit jeher haben die wilden Stämme an der Grenze Dörfer überfallen, Vieh gestohlen und Menschen verschleppt. Doch nie gingen sie so planvoll und brutal vor wie neuerdings. Die Salas Kai haben den Schutz der Länder übernommen aber als die Gefahr droht, erscheint niemand von ihnen, um den Einwohner zu helfen. Keldor ist auf sich alleine gestellt.
Legenden, mit denen man kleine Kinder erschreckt, erwachen zum Leben, alte, fast vergessene Prophezeiungen scheinen sich zu verwirklichen, die Verdammten sind zurück und Dreh-und Angelpunkt des ganzen scheint Tao zu sein. Wer ist diese junge, zierliche Frau mit den grünen Haaren, ohne jegliche Erinnerung und woher kommt sie? Tao ist schüchtern, naiv, ehrlich und liebenswert direkt, sie kennt keine Falschheit und keine Lüge, tief in ihr steckt allerdings ein kleiner Vulkan, der zum Ausbruch kommt, wenn ihre Freunde bedroht sind. Sie verfügt über eine außerordentliche Wahrnehmungsgabe und ein gutes Gehör, wirkt aber ansonsten völlig menschlich und normal, so dass Cordian schon bald eine große Zuneigung zu ihr empfindet. Dies artet weder in Kitsch, noch in eine rührselige Romanze aus. Patrick Arbogast hat hier genau Maß gehalten und nichts übertreiben, alles fügt sich harmonisch ineinander. Das Cover passt gut zu der Erzählung, erst auf dem zweiten Blick erkennt man die beiden Drachen. Schön gemacht!
Wieder hat sich kein Verlag getraut, eine wirklich gelungene Fantasygeschichte zu veröffentlichen, ein Glück, dass sich der Autor seiner Sache sicher war und das Buch selber veröffentlich hat. Sonst wäre den Fantasyfans ein spannende Geschichte entgangen.
Fazit:
Band zwei habe ich schon bestellt. Möge der Autor sich mit Band drei beeilen! Wer Stargate mag, wird dieses Buch lieben