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Patricia Briggs

Mercy Thompson 6
Siegel der Nacht

  • Autor:Patricia Briggs
  • Titel: Siegel der Nacht
  • Serie:Mercy Thompson 6
  • Genre:Horror
  • Einband:Taschenbuch
  • Verlag:Heyne Verlag
  • Datum:12 September 2011
  • Preis:8,99 EUR

 
»Siegel der Nacht« (Mercy Thompson 6) von Patricia Briggs


Besprochen von:
 
Nazena
Deine Wertung:
(2.5)

 
 
"Siegel der Nacht" (erschienen Sep. 2011, OT: River Marked, Feb. 2011) ist der sechste Mercy-Thompson-Roman um die Automechanikerin namens Mercedes, die Volkswagen repariert.
Mercy ist ein Walker und halbindianisch, so kann sie sich nach Belieben in einen Kojoten verwandeln. In ihrer Welt gibt es Vampire, Werwölfe und diverse magische Wesen wie die Gruppierungen des ehemals europäischen Feenvolkes. Das Feenvolk hatte sich schon vor Band 1 geoutet und die Welt umgewälzt, die Werwölfe erst im Laufe der Serie. Alle bemühen sich, das Übernatürliche trotzdem vor den gewöhnlichen Menschen fern zu halten, denn viele der Nichtmenschen sind tatsächlich Monster und damit keine Pulikumslieblinge.
Zu Beginn der Serie ist Mercy unabhängig und einzelgängerisch, sie knüpft allerdings immer mehr enge Freundschafts- und auch eine Liebesbeziehung.

Inhaltsangabe:
VORSICHT SPOILER!
Mercy und Adam haben gerade geheiratet und sind in den Flitterwochen, als sie auch schon über den ersten Mordfall stolpern. Dieses Mal haben es die beiden nicht mit den "klassischen" Monstern zu tun, sondern mit Mercys indianischem Erbe. Hinter ihrem Vater steckt mehr, als es auf den ersten Blick scheint; und Mercy und Adam müssen einen Weg finden, ihre Beziehung zu definieren, ohne dass Adam zu dominant oder Mercy zu sehr eingeschränkt wird.


Rezension:
Dieser Band verlässt das Schema der vorherigen Erzählweise. Mercy und Adam sind die Hauptpersonen, agieren fast ausschließlich zusammen und alle anderen, teilweise doch sehr ausgeprägte Wesen, gruppieren sich um sie herum.
Mercy ist kein Weibchen, das beschützt werden muss, und im Gegensatz zum gängigen Erzählmuster schon längst erwachsen (über dreißig), taff und in der Lage, sich um sich selbst zu kümmern- auch wenn sie immer wieder in Schwierigkeiten gerät. Natürlich kann sich Mercy gegenüber Adam nicht mehr allzu kantig benehmen, da sie jetzt verheiratet sind, aber Mercys permanente Besitzansprüche (ihren Namen auf seine Stirn tätowieren, niemand soll ihn nackt sehen- der ist ein Werwolf!) sind, auch wenn sie größtenteils scherzhaft gemeint sind, überzogen.
Außerdem stimmte die Verhältnismäßigkeit nicht. Bislang gab es lokal gefährliche Gegner, die immer von einer großen Gruppe von Mercy und ihren Freunden besiegt wurden. Hier gibt es ein weltenverschlingendes Monster, um das sich anscheinend niemand außer Mercy und Adam kümmert. Stattdessen erscheinen extrem mächtige Wesen, die sich auch noch unterordnen und teilweise nur eine Statistenrolle einnehmen. Klar, es ist Fantasy, aber das war sogar mir etwas zu überzogen.
Ein großer Teil der Handlung besteht aus Geplänkel zwischen den beiden frisch Verheirateten und bringt die Story nicht wirklich voran. Sie betrachten die Angelegenheit auch ganz gelassen: wenn sie versagen "müssen die Atombomben geholt werden", aber sie halten es nicht einmal für nötig andere über das Problem zu informieren. Auch wenn Werwölfe im Wasser nichts taugen- das Feenvolk ist naturgemäß im Wasser mächtig und sehr an einer aufmerksamkeitsarmen Lösung interessiert. Nach drei Dutzend Mordfällen in 3 Wochen hätte es dort auch schon von FBI wimmeln müssen.
Außerdem traten Rechtschreibfehler, die sogar Word gefunden hätte, auf; und Adams Nachname Hauptman wird mal mit einem, mal mit zwei n geschrieben. Das sollte nicht passieren.

Alles in allem war ich ein wenig enttäuscht, da ich die Serie sehr mag, besonders Mercy als unabhängige und eigenwillige Heldin. Ich hoffe, die Serie schwingt sich durch das Tief. Ich wünsche den beiden alles Gute, aber es war wesentlich interessanter, als sich Mercy und Adam noch permanent gezofft haben. Da kaum andere der regulären Charaktere auftraten, gab es überhaupt keine Spannungen. Ich hoffe, dass es im nächsten Band mit einem größeren Setting wieder zur Sache geht. Anhand es Endes schätze ich, dass Stephan und die Vampire wieder die Hauptrolle übernehmen- im Gegensatz zu den anderen Gruppierungen sind sie auch noch nicht so stark entmystifiziert und warten sicherlich noch mit einigen Geheimnissen auf.
 


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