Die 16-jährige Callie ist Waise und lebt mit ihrem kleinen Bruder und ihrem Freund Michael auf der Straße. Ständig auf der Flucht vor den Marshalls haben sie ohne Geld nur eine geringe Chance zum Überleben. Doch zum Glück gibt es die Body Bank: Ein Institut, in dem junge Menschen ihre Körper vermieten, damit alte Menschen diesen für einige Stunden oder Tage übernehmen können. Callie unterschreibt einen Vertrag der besagt, dass sie drei Einsätze erledigen muss. Danach erhält sie eine großzügige Summe, die es ihr ermöglicht, einigermaßen sorgenfrei zu leben. Doch dieser Entschluss ist folgenschwer. Bei einem Einsatz geht etwas schief und sie „bewohnt“ weiterhin ihren Körper. So lebt sie einige Tage im Luxus und muss nach außen so tun, als wäre sie die Mieterin, Helena Winterhill. Und sie verliebt sich in den gutaussehenden Blake; doch kann sie ihm nicht die Wahrheit erzählen. Plötzlich hört sie die Stimme ihrer Mieterin in ihrem Kopf. Was diese ihr erzählt – die Wahrheit über die Body Bank - ist mehr als wahnwitzig und gefährlich. Jetzt sind nicht nur Callie, sondern auch ihr Bruder und andere Teenager in großer Gefahr. Denn Helena vermisst ihre Enkelin Emma und ist dem Gründer der Body Bank, dem Old Man, auf die Spur gekommen, der einen perfiden Plan verfolgt.

Das Buch spielt in einer nahen Zukunft. Nach einem Krieg wurde ein Großteil der Menschen durch Sporen getötet. Der Impfstoff, den die Regierung bereitstellte, reichte nur für junge und alte Menschen – Starters und Enders. Die Enders haben jede Möglichkeit, Reichtümer zu mehren, deren Enkel leben in Saus und Braus, völlig sorgenfrei. Diejenigen der Starters, die keine Angehörigen mehr haben, werden von Marshalls verfolgt, in Heime gesteckt und zu Zwangsarbeit hergenommen.

Lissa Price hat mit „Starters“ eine völlig veränderte Welt geschaffen. Es gibt nur noch jung oder alt, Teenager oder Großeltern. Dazwischen klafft ein breiter Riss. Die Menschen werden sehr viel älter als heutzutage; 150jährige sind ein völlig normales Bild. Die Toleranz zwischen Jung und Alt ist gesunken; Starters haben so gut wie keine Rechte. Die Enders, die sich dank ihres Geldes junge Körper mieten und somit ihr Leben vermeintlich verlängern können, sehen nur die Ware Körper und nicht den Menschen dahinter.

Die Charaktere sind gut beschrieben und wirken authentisch. Callie wandelt sich im Laufe der Geschichte von einem eher naiven Mädchen zu einer jungen Frau. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und angenehm zu lesen, durch die kurz gehaltenen Kapitel kommt man mit dem Buch schnell voran. Die Handlung nimmt einige überraschende Wendungen, so dass man nicht vorhersehen kann, was als nächstes passiert. Bis kurz vor Schluss denkt man, dass die Geschichte nur ein fast zufrieden stellendes Ende hat – und dann kommt alles anders und es bleiben doch noch offene Enden übrig. Diese machen neugierig auf die Fortsetzung.[b][/b]