John Boyne
Haus der Geister
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»Haus der Geister« von John Boyne
Als Elizas Vater stirbt, beschließt die junge Frau als Gouvernante auf einem Landgut in England zu arbeiten. Doch bereits die Einstellungsbedingungen sind seltsam und sehr bald spürt Eliza, dass hier etwas ganz und gar nicht mit rechten Dingen zugeht. Sie wird bedroht, daran gehindert, das Haus zu betreten und fast aus dem Fenster geworfen. Zum Glück hat sie einen starken Beschützer, doch den erkennt sei erst sehr spät als ihren lieben Vater. Eliza ist für die Kinder der Mörderin Santina verantwortlich. Doch die Gehenkte will nicht, dass ihre Tochter und ihr Sohn von jemand anderem als ihr geliebt und versorgt werden und spukt so im Haus und sorgt dafür, dass alle Gouvernanten sterben. Allerdings hat sie nicht mit Eliza und ihrer Tatkraft gerechnet….
England, im 19. Jahrhundert. Frauen haben es nicht einfach. Entweder sie heiraten oder sie arbeiten. Eliza, nicht gerade mit Schönheit gesegnet, beschließt, Lehrerin zu werden und Kinder zu unterrichten. Schon allein, dass wir es hier mal nicht mit einer schönen Heldin zu tun haben, hat mir sehr gut gefallen! Erfrischend anders, es muss ja nicht immer das Model sein, in das sich dann der Herr des Hauses verliebt! Überhaupt, der Herr des Hauses! Um ihn wird viel Geheimnisvolles gemacht und als Eliza ihn dann doch einmal zu Gesicht bekommt, wird klar, weshalb.
Der Geist ist böse! Schon zu Lebzeiten hat Santina ihre Kinder bis aufs Blut verteidigt und keinen an sie heran gelassen . Was liegt näher, als ein Szenario zu entwickeln, das die Mutter ihre Kinder bis über den Tod hinaus „beschützt“. John Boyne entwirft hier eine Handlung, die sehr fesselt und mit Eliza eine starke Heldin hat. Auch die anderen Protagonisten sind stark gezeichnet und vor allem die Kinder wachsen einem gleich ans Herz. Dass am Ende eines stirbt fand ich allerdings unnötig.
Fazit: Nettes Geisterabenteuer, das dadurch besticht, dass es keine Klischees bedient und dennoch flüssig und gut zu lesen ist.