Jim Butcher Die dunklen Fälle des Harry Dresden 9
Weiße Nächte
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»Weiße Nächte« (Die dunklen Fälle des Harry Dresden 9) von Jim Butcher
Karren Murphy wurde degradiert und ist nun nicht mehr Leiterin der Sonderermittlungstruppe. Als sie einen Tatort untersucht, sagt ihr der Instinkt, dass es sich nicht um einen Selbstmord handelt, wie ihren Kollegen annehmen, sondern dass mehr hinter der Sache steckt, als das normale menschliche Auge erkennen kann. Sie bittet Harry Dresden inoffiziell um Hilfe und der findet heraus, dass das Opfer ermordet wurde. Nur ein Magier konnte die Spuren des Mordes finden und es ist klar, dass der Mörder Dresden herausfordern möchte.
Karren Murphy nimmt Urlaub und hilft Dresden bei seinen Nachforschungen. Im Laufe der Untersuchung wird klar, dass es sich um einen Serienmörder handelt, der auch schon in anderen Städten zugeschlagen hat und dessen Opfer bisher immer Hexen oder Wicca waren. So kommt Elaine ins Spiel, eine alte Freundin des Magiers, die ebenfalls als Detektivin arbeitet und schon Ermittlungen in anderen Städten angestellt hat und nun ihre Nachforschungen auf Chicago ausweitet. Dabei trifft sie auf den Magier und beide arbeiten ab sofort zusammen an dem Fall.
Bei seinen Ermittlungen stößt Harry zunächst auf eine Mauer des Schweigens. Der Mörder wurde mehrmals in Begleitung der Opfer gesehen und er wird als groß, hager, bekleidet mit einem grauen Mantel beschreiben. Diese Beschreibung passt auf einen Wächter und der einzige Wächter in Chicago ist Harry Dresden. So sieht er sich mit dem Verdacht konfrontiert, dass er die Frauen umgebracht hat und es kostet ihn viel Zeit, dass Vertrauen der Hexen zu gewinnen, die potenzielle Opfer sein könnten. Kostbare Zeit, in der weitere Frauen ermordet werden.
Bald findet Harry heraus, dass sein Bruder Thomas mit einigen Opfern gesehen wurde. Als er versucht, Kontakt zu Thomas aufzunehmen ist dieser nicht erreichbar und in seiner Wohnung findet Dresden eine Pinnwand mit Namen, Daten und Photos der Opfer. Was soll er nun denken? Ist sein Bruder der Täter oder ist er ein Gefangener, der zum Schweigen gebracht wurde? Da weder Wächter Ramirez noch Elaine wissen, dass Thomas und Harry Brüder sind, verstehen sie nicht, warum Harry sich auf die Seite des Vampirs stellt. Sie fühlen sich in ihrem Verdacht bestätigt, dass Harry in die Morde involviert ist.
Zusätzlich zu diesem ganzen Ärger muss sich Harry auch noch um Molly Carpenter kümmern, seinem Lehrling , die ein zwiespältiges Verhältnis zu Autoritäten hat.
Kommentar:
Einen Band Harry Dresden zu lesen, ist wie alte Freunde zu treffen. Der Autor greift immer wieder gerne auf Figuren zurück, die in den vorherigen Bänden schon Erwähnung fanden. Diesmal hat der Leser eine erneute Begegnung mit Elaine, der ersten großen Liebe des Magiers. Sie versteckt ihr Talent noch immer vor dem Rat, da ihr die Todesstrafe droht. Elaine arbeitet mittlerweile ebenfalls als Detektivin und ein Auftrag führt sie nach Chicago, wo sie mit dem Magier zusammen arbeitet.
Und die Familie Raith rückt ebenfalls in den Mittelpunkt, allen voran die äußerst attraktive Lara Raith, die seit einiger Zeit die Geschicke des weißen Hofes leitet. Im Kampf gegen die Vampire werden Elaine und Harry diesmal von Ramirez unterstützt, dem jungen und talentierten Magier von der Ostküste, der ein guter Freund von Harry geworden ist.
Und Dresden muss nicht nur die Morde an den Hexen der Chicagoer Gemeinde aufklären, er muss auch noch den Tatendrang seines Lehrlings bremsen und ihr genug Vernunft eintrichtern, dass sie sich nicht immer wieder unnötig in Gefahr begibt.
Er merkt schnell, dass der Mantel des Wächters viel Verantwortung und Arbeit mit sich bringt. Da die Anzahl der Wächter durch diverse Angriffe des roten Hofs stark dezimiert wurde, hat die Ausbildung der Lehrlinge äußerste Priorität und der Rat sieht in den Ermittlungen des Magiers nur eine Ablenkung. Sie erkennen nicht den Ernst der Lage, denn magisch begabte Kinder stammen von Hexen und Wicca ab und wenn diese ausgerottet werden, stirbt auch der Nachwuchs an Magiern und Hexen aus.
Lasciel ist wieder eine enorme Hilfe und unterstützt den Detektiv mit ihren Kenntnissen, trotzdem hat er ein sehr ambivalentes Verhältnis zu ihr, dass zwischen Mitleid, Zuneigung und Hass schwankt.
Leider ist die Schrift bei den Ausgaben von Feder und Schwert sehr klein, dafür ist die Covergestaltung wesentlich schöner als bei dem alten Verlag.
Fazit:
In der Werbung heißt es: „Lieben Freunden gibt man ein Küsschen.“
Ich empfehle meinen bibliophilen und lieben Freunden einen Harry Dresden. Der Effekt ist der Gleiche: Glückliche und zufriedene Menschen. Weiter so, Jim Butcher.