Jim Butcher Die dunklen Fälle des Harry Dresden 13
Geistergeschichten
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»Geistergeschichten« (Die dunklen Fälle des Harry Dresden 13) von Jim Butcher
Molly Carpenter ist nun auf sich alleine gestellt. Nach dem Verschwinden ihres Mentors kehren die bösen Mächte nach Chicago zurück, denn nun gibt es niemanden mehr, der diese Stadt beschützt. Doch da irren sie sich. Der kleine Zauberlehrling tritt in die Fußstapfen des Meisters und nimmt den Kampf auf. Doch im Gegensatz zu Harry ist Molly noch nicht gefestigt genug und ihrer selbst nicht sicher. Lea übernimmt die Stelle der Lehrmeisterin und zwingt Molly durch die harte Schule des Lebens. Da wo Harry sanft und weich war, um dem Mädchen Schmerzen zu ersparen, ist Lea hart und erbarmungslos. Während Harry Molly beschützte, stößt Lea sie in den harten und grausamen Kampf. Denn durch die Vernichtung des roten Hofes entstand ein Machtvakuum, dass nun von allen dunklen Wesen gefüllt werden möchte. Es tobt ein grausamer Kampf um die Vormachtstellung, überall auf der Welt, der weiße Rat ist wieder einmal machtlos und überfordert.
Karren stellt ihr Haus als Schaltzentrale für ihre Freunde zu Verfügung, die den Kampf gegen das Böse weiterführen. Allen voran der kleine Butters, der über sich selbst hinaus wächst und Daniel Carpenter, der sich um seine Schwester sorgt. Die Freunde ahnen nicht, dass Harry von der anderen Seite aus ebenfalls in einen Kampf geschickt wird. Er soll seinen Mörder finden. Natürlich führt ihn das nach Chicago. Doch wie soll er Kontakt zu seinen Freunden aufnehmen und sie unterstützen, wo er doch ein Geist ist? Er macht sich auf die Suche nach alten Bekannten, die in der Lage sind mit der Geisterwelt zu kommunizieren. Dabei bekommt er Hilfe und Unterstützung von Sir Stewart, einem sehr alten Geist, der dem Detektiv einige Kniffe und Tricks beibringt.
Diesmal sind also Hirn und Redekunst gefragt, statt Zauberkraft und Hiebe.
Kommentar:
Diese Geschichte führt Band zwölf nahtlos fort. Es ist das erste Mal, dass der Autor eine direkte Fortsetzung schreibt. Ohne Band zwölf gelesen zu haben, macht Band dreizehn wenig Sinn.
Es ist sehr amüsant zu lesen, wie Harry versucht, ohne seine Kräfte zurecht zu kommen. Er muss diesmal mit Verstand, List, Tücke und Überredungskunst agieren. Seine Freunde zweifeln an seiner Identität, zu oft wurden sie schon von den Mächten des Bösen übertölpelt. Vor allem Karren ist zutiefst misstrauisch, tief in ihrem Innersten glaubt sie nicht an den Tod des Detektivs und kann und will seinen Geist nicht akzeptieren.
Butters hat Bob zu sich genommen und als Bob ihm die Identität des Magiers bestätigt, hilft der kleine Arzt dem Detektiv wo er nur kann. Auch gegen den Willen der anderen Mitglieder der Kampftruppe. Molly kann durch ihre Geistsicht ebenfalls erkennen, dass es sich um den echten Harry Dresden handelt. Doch sie ist nun nicht mehr der kleine Lehrling. Sie hat zu viel Schmerz und Enttäuschung erlitten und wurde im letzten Kampf sehr schwer verwundet. Das hinterlässt Spuren. Harry muss erkennen, dass er durch seine unbedachten Handlungen in Mexiko viele seiner Freunde ins Unglück gestürzt hat.
Was dieses Buch so interessant macht, ist, dass viele Figuren aus den alten Bänden wieder auftauchen und ein kurzes Gastspiel geben dürfen. Will mit seinen Werwölfen, Abby mit Toto als Vertreterin unbedeutender Zauberkundiger, Ellen wird erwähnt, ebenso Ramirez und Kincaid. Lea unterstützt die Freunde im Geheimen, sie fühlt sich Harry verpflichtet und kümmert sich um die Ausbildung von Molly.
Der Autor zieht auch wieder sehr unterhaltsame Vergleiche aus der Welt der Fantasy heran . Da Harry nur noch als Geist existiert kann er keine Türe mehr öffnen oder Gegenstände bewegen. Also ahmt er Gandalf nach und versucht es mit Zauberwörtern. Leider klappt das in der realen Welt nicht so, wie erhofft.
Was den Lesegenuss etwas schmälert, sind die vielen Schreibfehler, die in diesem Band auftauchen. Mir ist das schon in Band zehn aufgefallen. Die Qualität lässt deutlich nach. Ob der Übersetzter oder Lektor gewechselt wurde? Auch die Papierqualität ist enttäuschend. Die Bücher bekommen auch bei behutsamster Behandlung Leserillen und wirken rund gelesen oder leseschief. Bei den alten Ausgaben kam das nicht vor.
Fazit:
Wie üblich ein packender Roman von Jim Butcher . Passenderweise spielt Band dreizehn in der Geisterwelt. Eine amüsante Idee, die wunderbar umgesetzt ist und den Wandel nahtlos fortführt.