Jeyn Roberts
Dark Inside
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»Dark Inside« von Jeyn Roberts
Aries ist auf dem Weg zur Theaterprobe, als die Erde bebt. Ihre beste Freundin stirbt, sie selbst wird von einem unbekannten Jungen aus dem verunglückten Bus gerettet. Und das Erdbeben war nicht das Schlimmste, was passieren konnte: Die Menschen um sie herum scheinen verrückt zu werden und laufen Amok. Gemeinsam mit Daniel flüchtet sie zu ihrer Schule und versteckt sich dort mit einigen Freunden.
Clementine befindet sich gemeinsam mit ihren Eltern in der Gemeindehalle, als zwei Nachbarn das Feuer eröffnen und alle Anwesenden erschießen. Einzig Clementine kann sich aus der Halle retten, doch findet diese umzingelt von weiteren alten Bekannten vor. In letzter Sekunde kann sie fliehen und macht sich auf den Weg nach Seattle, um zu ihrem Bruder zu gelangen. Doch sie muss aufpassen, denn die Menschen, die ihr begegnen sind nicht mehr sie selbst.
Mason erhält die Nachricht, dass seine Mutter einen Autounfall hatte und fährt in die Klinik. Wenige Stunden später erfährt er aus den Nachrichten, dass am Morgen in seiner Schule Bomben gezündet wurden. Die Schule liegt in Schutt und Asche, keiner seiner Freunde und Lehrer hat den Anschlag überlebt. Paralysiert kehrt er nach Hause zurück, doch dort hält ihn nichts. Denn alle Menschen haben sich verändert und sind gefährlich geworden.
Michael fährt nach der Schule mit seinem Freund Joe durch die Straßen, als er den Mord an einem Motorradfahrer beobachtet. Die beiden Polizisten, die zu dem „Unfallort“ kommen, schicken alle Augenzeugen weg und richten den Fahrer, der den Biker überfuhr, auf offener Straße hin. Michael und Joe müssen fliehen, damit nicht auch sie von den Polizisten erschossen werden. Im Laufe der Nacht verschlimmert sich die Situation, denn die Leute werden zu Bestien und Michael muss aus der Stadt verschwinden.
„D4rk Inside“ wird aus abwechselnd aus der Sicht der vier Protagonisten erzählt. Sie alle sind plötzlich aus ihrer gewohnten Umgebung herausgerissen und auf sich allein gestellt. Die komplette Westküste der USA ist durch das Erdbeben zerstört, an anderen Orten passierten weitere Katastrophen. Und nach dieser Apokalypse haben sich die Menschen verändert. Obwohl sie menschlich aussehen, sind sie gefährlich geworden, kennen keine Skrupel, sich gegenseitig zu ermorden. Durch die Perspektivenwechsel nach jedem Kapitel wird der Spannungsbogen kontinuierlich aufgebaut und aufrechterhalten. Zwischendurch komm immer noch das „Nichts“ zu Wort, von dem man nicht weiß, wer oder was es ist.
Jeyn Roberts Sprachstil ist sehr angenehm zu lesen. Einfühlsam schildert sie die Gefühlswelt der vier Jugendlichen. Man spürt beim Lesen ihre Angst vor der Ungewissheit, ihre Trauer um verlorene Freunde oder Angehörige und ihren Wunsch, anderen vertrauen zu können, damit sie nicht mehr alleine sein müssen. Auch kann man ihre Entwicklung von unbeschwerten Jugendlichen zu reiferen Persönlichkeiten gut verfolgen. Und ihre Hoffnung spüren, wenn sie in dieser gefährlichen und unbekannten Welt etwas Schönes erleben dürfen.
„Dark Inside“ ist der erste von zwei Bänden. Es hat definitiv einen ersten Vorgeschmack auf ein gewaltiges Finale geliefert. Ich bin neugierig auf die weiteren Geschehnisse und hoffe, dass man im Folgeroman etwas mehr über die Gründe für den Ausbruch der Katastrophe erfährt und auch das Nichts etwas mehr in den Vordergrund rückt.
Fazit: Ein sehr spannender Roman, der mich von der ersten Seite an fesseln konnte. Allerdings würde ich ihn jüngeren Lesern nicht empfehlen, ist er stellenweise doch recht brutal geschrieben.