Jessica Spotswood Töchter des Mondes 2
Sternenfluch
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»Sternenfluch« (Töchter des Mondes 2) von Jessica Spotswood
Nachdem Cate sich für ihre Schwestern geopfert hat und zu der Schwesternschaft ins Kloster gezogen ist um Maura und Tess in Sicherheit zu haben, lebt sie sich langsam bei den Schwestern ein. Anfangs etwas einsam, findet sie durch ihre ruhige, freundliche Art bald Freundinnen unter den Hexen. Doch die Bruderschaft gibt keine Ruhe und erlässt weiter sinnlose Gesetze: Frauen dürfen nicht mehr außer Haus arbeiten, Mädchen sollen nicht mehr unterrichtet werden und alle Bücher, die keinen religiösen Bezug haben werden verbrannt. Cate sieht Maura und Tess in Gefahr und holt sie zu sich ins Kloster. Doch Maura ist eifersüchtig und gönnt Cate ihre Stellung dort nicht. SIE will die Leitung übernehmen wenn Schwester Cora, die todkrank ist, stirbt. Dabei hätte Cate ihre Hand dafür ins Feuer gelegt, dass Maura ihr nichts Böses will.
Als Cate zu ihrer Tante, die in der Verbannung in einer Nervenheilanstalt lebt , kommt stellt sie fest, dass dort furchtbare Zustände herrschen und die Hexen, die dort inhaftiert sind menschenunwürdig leben müssen. Sie beschließt, diese mit Hilfe von Finn, dem sie wieder näher gekommen ist, zu befreien und schmiedet einen Plan. Doch da ist auch noch Maura…
Eifersüchteleien, Streit und innige Liebe – typische Geschwisterrivalitäten eben. Dies stellt die Autorin im vorliegenden Band hervorragend heraus . Haben sich Cate und Maura früher immer wieder mal gezankt werden sie hier im zweiten Teil der „Töchter des Mondes“-Trilogie zu erbitterten Rivalinnen. Jessica Spotswood versteht es hervorragend, diese Rivalität herauszuarbeiten und zu beschreiben.
Sehr gut gefällt mir der Charakter des Finn im vorliegenden Buch. War er im letzten Teil noch eher blass und ein Nebendarsteller wächst er nun über sich hinaus, verzeiht Cate was sie ihm angetan hat und hilft ihr, wo er nur kann. Dieses zarte Pflänzchen der Liebe zieht sich sehr schön durchs ganze Buch und erfährt am Ende leider einen schlimmen Bruch, der beinahe schon Cliffhanger zu nennen ist und den Leser auf den letzten Teil hibbeln lässt.
Jessica Spotswood lässt ihre Trilogie Ende des 19. Jahrhunderts spielen. Ohne viel Technik, dafür mit viel Magie. Die Thematik der Hexenverbrennung, sowie die Bücherverbrennungen bilden eine Exkursion in die Geschichte, die in meinen Augen etwas rüde ist. Sicher soll dieser Teil unserer Geschichte nicht in der Versenkung verschwinden, aber als Thema eines Romanes finde ich es schon etwas gewagt. Kein deutscher Autor hätte sich wohl so etwas erlaubt, die Amerikaner gehen da wohl etwas lockerer mit um
Ohne den ersten Band zu kennen macht die Lektüre von Band 2 wenig Sinn , da die Bücher stark aufeinander aufbauen und beinahe nahtlos ineinander über gehen.
Fazit: rührende Fortsetzung von „Töchter des Mondes- Cate“, die etwas brutaler, aber auch lebendiger erscheint als der erste Band. Leser, die gerne Young Adult-Bücher lesen werden hier ganz sicher auf ihre Kosten kommen.