Jan Oldenburg
Totentrickser
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»Totentrickser« von Jan Oldenburg
Der Zwerg Brom Stahlbart bildet mit der Gnomenmagiern Selphyne, dem Wichtelmeisterdieb Falfnin und dem gar nicht so dummen Barbarenoger Bolgur eine Heldengruppe, der so leicht keiner etwas vormacht! Gleich zu Beginn des Buches erledigt das Heldenquartett auf gar nicht so heldenhafte Weise ihren Erzfeind den Totenbeschwörer Thanatos, der auf seinem Sterbebett als letzten Wunsch äußert, dass die Helden seine Tochter Nenia zu ihren Verwandten bringen mögen. Und schon haben die Helden eine neue Queste, der sie sich widmen können...
Jan Oldenburg bietet und mit "Totentrickser" einen Fantasyroman der etwas anderen Art. Eine vorkonstruierte Heldengruppe mit ein wenig klischeehaften Eigenschaften erreicht schon zu Beginn der Geschichte ihren eigentlichen Hauptbestandsgrund - die Vernichtung ihres Erzfeindes des Totenbeschwörers Thanatos. Nun sollte man meinen, dass die Geschichte ihr Happy End gefunden hat. Doch weit gefehlt! Der Totenbeschwörer verpflichtet im Sterben die Heldengruppe seine Tochter Nenia bei einem ihrer Verwandten unterzubringen und hat auch schon eine Liste mit selbigen aufgstellt. Die kleine Nenia ist natürlich alles andere als Kooperationsfreudig und legt den Helden auf ihrer neuen Queste so manchen Stein in den Weg. Wie man es von den Verwandten eines bösen Totenbeschwörers auch so erwarten kann, sind diese auch alles andere als leicht aufzufinden und vielleicht nicht umbedingt geeignet, ein kleines Kind aufzuziehen. Zudem verspricht die Konstellation der verschiedenen "Helden" schon so manches Hindernis auf dem Weg. Während Selphyne, die Gnomenmagierin, noch die Figur mit dem höchsten IQ darstellt und der Barbarenoger Bolgur neben den schlauen Sprüchen seiner Verwandten doch meist eher mit der klischeehaften Dummheit einher kommt, verursacht der Zwerg Brom Stahlbart allein durch seine harsche und zwergentypische Verhaltensweise so manchen Eklat. Der Wichtelmeisterdieb Falfnir hingegen hat so seinen eigenen Charme, der gerade bei Frauen sehr unterschiedliche Reaktionen auszulösen vermag und dadurch ein wenig Würze in das Geschehen bringt.
Meine Meinung zu dem Buch ist leider eher negativ ausgefallen. Totentrickser vereint derart viele Klischees in sich, dass es mir selbst, obwohl ich Fantasygeschichten mit Questen und Heldengruppen durchaus mit etwas Witz gewürzt genießen mag, zu viel wurde! Der Leser bekommt eine ziemlich oberflächlich zusammengestellte Heldengruppe präsentiert, deren Charaktereigenschaften nicht nur ein wenig konstruiert wirken und die Charaktere dadurch einfach unsympathisch werden lassen. Auch verbindet die "Helden", wie man später sehen wird, nicht wirklich viel miteinander und das Heldengetue verschwindet spätestens bei der Verteilung der Beute und lässt die Geschichte einfach nur noch lächerlich wirken. Lustige Momente bekam ich eigentlich nur durch die Rückblenden im Leben der Helden geboten und durch das Kind des Totentricksers Nenia, die durch ihre ganz eigene Art der Geschichte zumindest etwas Flair gegeben hat.
Jan Oldenburg bietet mit "Totentrickser" einen Fantasyroman, der die Geschichte einer Heldengruppe erzählt, die ihren finalen Sieg gerade errungen hat und letztlich nur noch auf eine Queste gesendet wird - das Kind des Totentricksers zu einem Verwandten zu bringen. Leider kann diese Geschichtskonstruktion in ihrer Ausführung mit den wenig sympathischen Helden nicht wirklich überzeugen. Ein Buch, das ich vielleicht als Spaßgeschichte noch empfehlen kann, an Leser mit Anspruch an eine gut konstruierte Geschichte jedoch nicht weiter geben würde.