Goodkind, Terry Das Schwert der Wahrheit 11
Schwester der Finsternis
Buchlisten
»Schwester der Finsternis« (Das Schwert der Wahrheit 11) von Goodkind, Terry
Terry Goodkind hat gerade einen weiteren Vertag mit seinem US Verlagshaus über weitere drei Romane um das „Schwert der Wahrheit“ abgeschlossen. Für uns jenseits des Atlantiks bedeutet dies weitere sechs Blanvalet Bücher.
Nun genug der Vorschau, wenden wir uns den ersten gut dreissig Kapiteln des aktuellen Bandes um Richard Rahl zu.
Wir erinnern uns, im letzten Band wurde Richards Frau Kahlan schwer verletzt. Zwar konnte Richard sie retten, er musste aber erkennen, dass die Menschen, für die er sein Leben riskiert hat nicht bereit sind, selbst für ihre Freiheit einzustehen.
Zu Beginn dieses Romans zieht sich Richard schmollend in die Einsamkeit einer abgeschiedenen Bergregion zurück. Dort päppelt er seine Frau wieder auf, und weigert sich an die Spitze seiner Streitkräfte zurückzukehren. Doch dann kommt der Krieg in Gestalt der „Schwester der Finsternis“, Nicci, zu ihm. Nicci legt einen Mutterbann auf Kahlan - einen Zauber, der ihrer beiden Leben unlösbar miteinander verbindet. Geschieht ihr ein Leid, so muss Kahlan dasselbe Schicksal erleiden. So gerne Richard die attraktive Zauberin auch zur Rechenschaft ziehen möchte, ihm sind die Hände gebunden. Mehr noch, mit der Drohung Kahlan zu töten zwingt sie Richard ihr freiwillig in ein ungewisses Schicksal zu folgen.
Der Romananfang, der uns in der Übersetzung hier vorliegt, hat, um es vorsichtig auszudrücken, seine Längen. Die Luft scheint draussen zu sein, es treten deutliche Ermüdungserscheinungen auf. Was ursprünglich einmal als Einzelroman konzipiert war, das hat sich mittlerweile auf 6 englischsprachige Romane ausgeweitet. Dass der Leser nicht schon lange aufgesteckt hat liegt sicherlich auch darin begründet, dass Goodkind ein guter Erzähler ist. In die ständig wachsende Schar der Fantasy-Autoren, die ihren Käufern ein, an Tolkiens HERR DER RINGE orientiertes Lesefutter bieten, hat er eine recht eigenständige Welt kreiert, die ohne die scheinbar unvermeindlichen Zwerge und Elfen auskommt. Goodkind nutzt die Möglichkeiten seinen Protagonisten in neue, bislang unbekannte Gegenden vordringen zu lassen, und vermeidet so ständige Wiederholungen der Handlungsorte. Nichtsdestotrotz zieht sich der Beginn des Romans doch sehr in die Länge. Hier fragte ich mich, wann denn nun endlich etwas Interessantes passieren würde, wann die Handlung in Gang kommen würde - ein typisches Manko, wenn der Verlag ein komplettes Werk künstlich in zwei Teile splittet. Als die Handlung dann so langsam in Schwung kam, da war das Buch aus, und das Warten auf die Fortsetzung ist angesagt.
Unabhängig davon ist Goodkind sicherlich ein Autor, der Platz braucht. Nur taumelt unser Protagonist in jedem neuen Buch von einer tödlichen Gefahr in die Nächste, steht zwar zum Schluss als Sieger dar, nur um dann nach wie vor der drohenden Gefahr durch die Imperiale Ordnung weiterhin relativ hilflos ausgeliefert zu sein. Ein wenig frustrierend macht dies die Lektüre schon.