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Diana Menschig

So finster, so kalt

  • Autor:Diana Menschig
  • Titel: So finster, so kalt
  • Serie:
  • Genre:Horror
  • Einband:Taschenbuch
  • Verlag:Knaur TB
  • Datum:01 April 2014
  • Preis:8,99 EUR

 
»So finster, so kalt« von Diana Menschig


Besprochen von:
 
Lanara
Deine Wertung:
(4.5)

 
 
Merle Hänssler hat ihrem Heimatdorf im Schwarzwald den Rücken gekehrt, um in Hamburg als Anwältin Fuß zu fassen – mit Erfolg. Doch seit einiger Zeit leidet sie unter Alpträumen, die sie nicht einordnen kann. Ist es der Stress? Dann ruft ein Anruf ihres Jugendfreunds sie zurück nach Steinbach: Ihre Großmutter Mago ist gestorben. Im abgelegenen alten Häuschen ihrer Oma findet sie alte Dokumente, bei denen es sich laut Mago um die Familiengeschichte der Hänsslers handelt und die eine frappierende Ähnlichkeit zu dem Märchen um „Hänsel und Gretel“ aufweisen. Nicht jeder im Dorf heißt Merle willkommen, denn Mago war zwar bei den Kindern die heißgeliebte Märchenomi, bei manchen Erwachsenen aber eher als Hexe verschrien. Merle sucht Hilfe bei Jakob Wolff, einem Experten für Märchen und Sagen. Schnell fühlt sie sich zu ihm hingezogen, aber rückhaltlos vertrauen kann sie ihm nicht. Dann verschwinden im Dorf auf einmal vier Kinder und die Ereignisse überstürzen sich. Merle scheint auf sich alleine gestellt, während sie bald nicht mehr zwischen Märchen und Realität unterscheiden kann.

Genau wie bei „Hüter der Worte“ hat Diana Menschig es in diesem Buch geschafft, zwei Geschichten miteinander zu verknüpfen. Zum einen die Realität und Merles Leben, zum anderen die Familiengeschichte, die im 16. Jahrhundert beginnt und von Hans, seiner „Schwester“ Greta und unheimlichen Geschehnissen berichtet. Auch verschiedenste Märchen und Sagen aus dem deutschsprachigen Raum werden in die Geschichte eingeflochten.

Auch bei „So finster, so kalt“ konnte mich die Autorin wieder mit ihrem Schreibstil überzeugen. Ihre Charaktere sind lebendig, ihre Handlungen nachvollziehbar. Mit Merle allerdings konnte ich nicht richtig warm werden. Sie ist nicht unsympathisch, aber wirkt stellenweise panisch und unentschlossen, dann wieder völlig gelassen – was alles in allem eher unstimmig war. Jakob dagegen tritt von Anfang an als undurchschaubarer Charakter auf, so dass man bis zum Ende zweifelt, ob er der nette Kerl ist, den man sich wünscht. Oma Mago ist – obwohl tot – sehr präsent, ebenso wie Hans. Selbst eher unwichtige Charaktere, wie die anderen Dorfbewohner, sind sehr gut ausgearbeitet.

Liest sich die Geschichte zu Beginn noch etwas ruhiger, nimmt sie schnell an Spannung zu und durch die Szenenwechsel zwischen Realität und Vergangenheit bleibt sie interessant. Die Grundstimmung bleibt durchgängig mysteriös, aber nicht gruselig.

Auch das Cover passt sehr gut zum Gesamtbild. Die Hütte wirkt, als würde sie im Nebel veschwinden, nur ein Lichtschein zeigt den Weg dorthin. Die erste Strophe des Liedes „Hänsel und Gretel“ sowie das Rezept für Lebenkuchenmännlein runden das Ganze dann ab.

Fazit:

Eine klare Empfehlung für Märchenliebhaber, die diese mal aus einer anderen Perspektive lesen möchten.
 


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