Brenchley, Chaz Die Kreuzfahrer 1
Die Tochter des Königs
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»Die Tochter des Königs« (Die Kreuzfahrer 1) von Brenchley, Chaz
Jo Körber, der Übersetzer des Buches, ist uns nicht nur als Mitherausgeber der Edition Phantasia ein Begniff, sondern insbesondere als kongenialer Übersetzer Stephen King´s, Clive Barker´s und anderer Horror-Grössen bekannt.
Nun taucht sein Name auf diesem Fantasy Roman auf - für mich ein Zeichen, dass das Werk unserer Beachtung wert sein sollte.
Der kurze Handlungsabriss des Verlags teilt uns mit, dass der mir unbekannte englische Autor insbesondere durch seine Thriller und Horrorromane in Grossbritannien bekannt geworden ist.
Wieder einmal muss ich die Unart bei Random House / Blanvalet anprangern, Originalromane für die Übersetzung in mehrere Teile aufzuspalten. Dieser erste Teil des Romans hat in der Übertragung gerade einmal 280 Seiten - da überzeugt mich das oftmals vorgeschobene Scheinargument nicht mehr, dass die Übersetzungen länger als die englischen Originale seinen, und daher auf 2 Teile aufgesplittet werden müssen, da die Bindung sonst nicht halten würde. Hier scheint rein das Gewinnstreben im Vordergrund zu stehen.
Ich sage noch nichts, wenn die Handlung an einem logischen Punkt unterbrochen wird, aber in vorliegendem Fall bricht der Plot urplötzlich mitten in der Schilderung der Ereignisse einfach ab, und lässt uns Leser frustriert und unbefriedigt ob des Weitergangs der Handlung zurück. Das kann es doch wirklich nicht sein, so vergellt man seine Leser, und ich glaube auch kaum, dass die verantwortlichen Lektoren und Herausgeber mit dieser Praxis konform gehen. Ich kann diese Praxis nur anprangern, aber leider nicht ändern.
Um was geht es, möchten sie auch noch erfahren. Wir finden uns im heiligen Land wieder. Die Kreuzritter haben mit der Waffe in der Hand ein Königreich in Feindesland erobert. Julianne, Tochter der rechten Hand des Königs soll mit einem Spross eines der mächtigsten Adelshäuser vermählt werden. Auf dem Weg zu ihrem Bräutigam rief der Befehl des Königs ihren Vater und dessen Truppen von ihrer Seite. In der uneinnehmbar scheinenden Feste der Bruderschaft soll sie in Sicherheit warten, bis die Delegation ihres Mannes sie abholt. Wir lernen weitere geheimnisvolle Handlungsträger kennen - einen einfachen Bruder, den Gewissensbisse plagen, einen adeligen Ritter, der sich aus Busse dem Orden angeschlossen hat, einen Djinn, einen wandelnden Barden und eine freche Göre. Alle aber umgibt ein Geheimnis; - woher kommen sie, was bringt sie in der Feste Roq zusammen, warum ziehen die feindlichen Stämme der Umgebung gen Roq?
Alles brennende Fragen, auf die wir leider keine Antwort erhalten. Dem Autor gelingt es interessante Personen zu kreieren: wenn ich nun noch wüsste, wie sich die Geheimnisse schlussendlich auflösen. dann könnte ich den Band werten. So überlege ich mir, ob ich die Lektüre vielleicht zukünftig zurückstelle, bis der Roman vollständig vorliegt, oder ob man derartige Beutelschneiderei durch generelle Missachtung abstrafen sollte.