Avery Williams Everlight
Das Buch der Unsterblichen
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»Das Buch der Unsterblichen« (Everlight) von Avery Williams
Vor über 600 Jahren, während eines Maskenballs, nahm Seraphina einen Trank zu sich, damit sie für immer mit ihrer großen Liebe Cyris zusammen sein kann. Dieser Trank löste ihre Seele vom Körper, dadurch kann sie immer wieder neue Menschen in Besitz nehmen. Doch nach so langer Zeit und so vielen Menschenleben ist Sera es leid zu töten, sie will sich umbringen. Cyris ist inzwischen nicht mehr der liebenswerte junge Mann von damals, er kontrolliert jeden Schritt seiner sogenannten „Schützlinge“ wodurch Seraphinas Vorhaben gefährdet ist. Denn Cyris wird alles daran setzen, dass Sera ihn nicht verlässt. Dafür geht er sogar über Leichen.
Meine Meinung:
Ich hatte mit einem Vampirroman gerechnet und etwas komplett anderes bekommen. Da Seraphina und ihre Freunde nicht durch einen Lebensfaden mit ihren Körpern verbunden sind, ist es ihnen möglich, den Körper so oft zu wechseln wie sie möchten.
Für mich eine ganz neue Idee. Interessant fand ich, dass Sera, nachdem sie den Körper der 16-jährigen Kailey übernommen hat, in ihren Gedanken nur noch in der dritten Person von sich selbst spricht. Der Rest ist in er Ich-Form geschrieben. Sehr schön war der Schreibstil der Autorin, modern wie bei einem Jugendroman und gleichzeitig eine bildreiche Wortwahl, was einem die magischen Elemente noch näher bringt. Die einzelnen Charaktere sind nicht auf den Mund gefallen. Die Protagonistin Seraphina ist zwar zu Anfang der Geschichte etwas ruhiger, aber das kann man sehr gut nachvollziehen, wurde sie doch Jahrhunderte lang unterdrückt. Sobald sie den neuen, jugendlichen Körper in Besitz genommen hat, fängt sie an aufzuleben und wird wortgewandter. Noah fand ich am sympathischsten, er meint zwar immer noch seine alte Sandkastenfreundin Kailey vor sich zu haben, doch scheint er etwas zu ahnen, das klärt sich jedoch im ersten Band nicht auf. Seine liebenswerte und zutrauliche Art und wie er den plötzlichen Sinneswandel Seraphinas akzeptiert, ohne alles zu hinterfragen, war sehr sympathisch. Cyris hat in meinen Augen zwei Gesichter, einmal ist er der liebenswerte Retter, der für Sera alles tun würde und im nächsten Augenblick ist er der durchgeknallte Alchemist, der seine "Schöpfungen" fest hält. Von der Größe und der Seitenzahl des Buches sollte man sich auf keinen Fall abschrecken lassen. Avery Williams schafft es kompakt zu schreiben, ohne dass die Handlung unschlüssig und lückenhaft wirkt. Viele Fragen, die zuerst noch offen sind, werden beantworten. Das Ende war für mich erst nicht ganz verständlich, doch meine Cousine, die das Buch auch sehr gut fand, hat mich aufgeklärt.
Mein Fazit:
Einen Punkt ziehe ich ab, da die Geschichte am Anfang nur schleppend in Gang gekommen ist. aAnsonsten kann ich dieses Buch nur weiter empfehlen. Es hat eine kleine Portion Fantasy gemischt mit frechen Sprüchen und einer sehr schönen Liebesgeschichte. So verpackt, dass man es sogar in der Handtasche mit sich tragen kann. Vier Punkte gibt es.