Arthur C. Clarke
Die Stadt und die Sterne
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»Die Stadt und die Sterne« von Arthur C. Clarke
In diesem Klassiker der Science-Fiction springen wir Millionen Jahre in die Zukunft, in der die Menschheit es geschafft hat, ihr Überleben dauerhaft zu sichern, ohne die Furcht vor den Invasoren abzuschütteln, die vor langer Zeit die Erde angriffen.
Schauplatz ist die Stadt Diaspar, die sich nicht nur von dem Rest der Erde, die sowieso nur aus Wüste zu bestehen scheint, sondern auch von den Sternen und dem Weltraum abgekapselt hat, um sich Kunst, Wissenschaft und philosophischen Fragen zu widmen. Die Bewohner der Stadt werden tausend Jahre alt, bevor sie in die „Gedächtnisanlagen“ gehen, um auf ihre künstliche Wiedergeburt zu warten. Die Liebe dient nicht länger der Fortpflanzung, doch man hat eine Kunst aus dem Liebesspiel gemacht. Sie brauchen keinen Ressourcenmangel zu fürchten, keine Krankheiten oder Langeweile, denn in den virtuellen „Abenteuern“ gibt es Unterhaltung genug für tausend Leben. Die Menschen leben umgeben von Computern, die sie mit ihren Gedanken steuern können, sodass sie sich an allen möglichen Orten materialisieren können. Selbst ein wenig Unordnung ist vom Zentralcomputer vorgesehen worden, in Form des Spaßmachers.
Eigentlich eine friedliche und zufriedene Welt – doch Alvin ist nicht glücklich; die zahlreichen Liebesbeziehungen befriedigen ihn ebenso wenig wie Kunst oder Wissenschaften. Etwas drängt ihn, die Welt außerhalb zu erkunden. Als er sein zwanzigstes Lebensjahr erreicht, erfährt er, dass er tatsächlich nicht so ist wie die anderen: Er lebt zum ersten Mal, er wurde nicht wiedergeboren. Damit kommt ein Mangel an Furcht vor der Außenwelt. Mithilfe des Spaßmachers findet er einen Weg nach draußen, und dort findet er eine andere Stadt, die die Lebens- und Denkweise Diaspars stark in Frage stellt. Was wird passieren, wenn das jahrtausendalte Gleichgewicht auf der Erde ins Wanken gerät?
Meinung
Clarke erzählt hier nicht nur die Geschichte von höchst interessanten Gesellschaftsentwürfen, was mit allerhand philosophischen Betrachtungen verknüpft ist (wie wäre es, tausend Jahre zu leben, was bedeutet ein Leben ohne Krankheit, ...), er entwickelt atemberaubende Zukunftsvisionen. Der Roman wurde vor mehr als fünfzig Jahren geschrieben, doch die Ideen von einer hochtechnologisierten Lebensweise sind nicht im geringsten veraltet. Der Held Alvin ist jung, rebellisch und von unbändigem Forschungsdrann beseelt. Oft merkt er erst zu spät, dass seine Handlungen auch Folgen für die Umwelt haben, doch er lernt im Laufe der Zeit dazu.
Das Verhältnis von Schilderung von Hintergründen und Handlungen ist sehr ausgeglichen, und beides ist gleich faszinierend. Die Handlung geht schnell genug voran und Langeweile kommt niemals auf. Ich kann die Übersetzung nur loben, denn am Stil ist nichts zu meckern.
Dieses Buch hat mich um Schlaf gebracht, denn es schafft, von der ersten Seite zu faszinieren. Vor allem hat es mir ins Gedächtnis gerufen, wie inspirierend und philosophisch dieses Genre sein kann.
Fazit
Klasse geschriebene Science-Fiction, die zum Nachdenken anregt und von Anfang bis Ende spannend bleibt. Uneingeschränkt zu empfehlen!