Anna Sheehan
Während ich schlief
Buchlisten
»Während ich schlief« von Anna Sheehan
Rose wird von ihren Eltern immer im „Stasis“-Behälter „aufbewahrt“ wenn sie aufsässig, oder gerade im Weg ist. In diesem Gerät verschläft Rose so viele Jahre ihrer Lebenszeit. Und einmal „vergessen“ ihre Eltern sie ganz und erst nach 62 Jahren wird sie durch Zufall wieder aufgeweckt. Bren findet sie und weckt sie mit einem Kuss. Es stellt sich heraus, dass sie eine reiche Erbin ist, aber noch nicht mündig. So bekommt sie einen Vormund und Pflegeeltern zur Seite gestellt um sich dem Leben in der Zukunft anpassen zu lernen. Doch meinen es diese Leute alle gut mit ihr? Einzig Bren, der immer an ihrer Seite ist und Otto, ein sogenannter „Fehlversuch“ werden ihre Freunde. Rose tut sich schwer im neuen Leben und wird zudem noch von einem Etwas verfolgt, das ihr nichts Gutes will. Ständig gejagt und auf der Hut findet Rose Erstaunliches über ihr früheres Leben und ihre Eltern heraus…
Dornröschen im 21. Jahrhundert. Eine Ungeheuerlichkeit, dass Rose‘ Eltern sie immer dann wegsperren wenn sie gerade mal in den Urlaub wollen oder wenn Rose unbequem wird. Ihre große Liebe zu Xavier ist ihnen ebenso ein Dorn im Auge wie ihre künstlerische Begabung. Wie können Eltern so etwas tun, fragt sich der Leser beim Lesen dieses Romans des Öfteren. Rose‘ s komplette Kindheit ist so zerstört worden, ganz zu schweigen von ihrem weiteren Leben. Als sie aufwacht ist sie allein und ihre ganze Familie ist tot. Sie erfährt von der dunklen Zeit der Erde und dass viele Menschen sterben mussten. Hier wächst uns Rose direkt ans Herz wenn man liest wie sie leidet und sich immer noch nach ihrer ersten Liebe sehnt. Dabei will sie doch eigentlich nur ein ganz normaler Teenager sein. Selbst an ihrem Reichtum liegt ihr nichts.
Anna Sheehan ist hier ein toller Roman gelungen, der einen von der ersten Seite an mitreißt. Sie zieht uns hinein in eine Welt in der Zukunft , die so ganz anders ist als die unsere jetzt. Dabei bleibt sie immer schlüssig und logisch und verzettelt sich nicht. Sehr spannend ist die Handlung zudem durch den plastinieren Menschen, der handelt wie ein Computer und sich strikt an sein Programm hält. Hier musste ich, trotz der Dramatik, manchmal sogar schmunzeln. Und auch, dass sich Bren nicht gleich blind in Rose verliebt, sondern erst mal nur Freund sein will fand ich gut gelungen. Es muss nicht in jedem Roman die große Liebe erlebt werden. So war das Ganze viel realistischer und Rose‘ Reaktion absolut nachvollziehbar und lebensecht.
Fazit: ein gelungener Debütroman, voller Liebe, Dramatik, Spannung und einem überraschenden Plot.