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Dan Frey

Future - Die Zukunft gehört dir


 
»Future - Die Zukunft gehört dir« von Dan Frey


Besprochen von:
 
Elohym78
Deine Wertung:
(3)

 
 
Die beiden Freunde und Studienkollegen Ben und Adhi entwickeln einen Computer, mit dem man exakt ein Jahr in die Zukunft blicken kann. Schnell ist den beiden klar, dass sie dieses Wissen nicht nur für sich nutzen möchten, sondern es der gesamten Menschheit zugänglich machen wollen. Geldgeber sind schnell gefunden, das Konzept steht und überzeugt, doch mit dem Geld wächst die Verantwortung und auch das Wissen über die Zukunft ist mehr Last als Freude.


Das Thema Zeitreise oder wie in diesem Fall, ein begrenzter Blick in die Zukunft haben mich schon immer fasziniert! Auch wenn ich gedanklich oft einen Knoten habe, den ich nicht lösen kann. Deswegen lese ich lieber über diese spannenden Ideen, statt sie zu versuchen zu verstehen. Dan Frey nahm mich mit auf diese ungewöhnliche Reise ins hier und jetzt, ins später und morgen und auch ins gestern. Doch der Erzählstil war nicht linear und strukturiert, sondern anders. Ganz anders. Denn es gibt keinen Erzählstil und keinen Erzähler, sondern das gesamte Buch ist eine Aneinanderreihung von Textnachrichten, Mails, Posts und Zeitungsausschnitten. Einzig das Protokoll der Kongressanhörung brachte für mich ein wenig Struktur und Ordnung in die Handlung.
Aber der Reihe nach. Die beiden Studenten Ben und Adhi entwickeln einen Computer, mit dessen Technologie man in die Zukunft blicken kann. Zwar nur ein Jahr, aber besser als nichts. Schnell entscheiden sie, die Technik nicht für sich zu nutzen, um z. B. auf Sportereignisse zu wetten, die Börse zu beherrschen oder auch nur einen Lottogewinn einzufahren. Nein, sie sind ehrbar und wollen diese Möglichkeit der gesamten Menschheit zur Verfügung stellen. Natürlich überlegte ich an dieser Stelle, was ich machen würde und ob ich das Wissen überhaupt haben wollen würde. Spannend fand ich, dass Dan Frey gerade wegen dieses ungewöhnlichen Erzählstils viel mehr Raum für eigene Überlegungen und Gedankenspiele lässt, als ein normaler Roman es hätte tun können. Er schildert die Technik und bleibt doch wage genug, damit ich nicht das Interesse verliere.


Ähnlich ging es mir mit den zwischenmenschlichen Beziehungen, die in dem Buch geschildert werden. Die Freundschaft zwischen Ben und Adhi gab mir mehr Rätsel auf, als die Zeitreise. Mögen sie sich wirklich? Ist es eine reine Co-Abhängigkeit? Sehen sie sich in der Beziehung als gleichwertig oder nutzt einer den anderen aus? Die Mails und Textnachrichten lassen auch hier wieder viel, sehr viel Raum für Spekulationen.
Ebenso bei der Beziehung zwischen Ben und Leila. Liebe von beiden Seiten oder Profitdenken? Rückblickend fand ich den Schreibstil von Dan Frey doch nicht so schlecht, wie ich anfangs dachte. Tiefgründiger als es auf den ersten Blick scheint. Ob man es mag, muss wohl jeder selber entscheiden, aber bei welchem Buch ist das nicht so?



Mein Fazit

Ein ungewöhnlicher Schreibstil zu einem kontroversen Thema. Einfach lesen, genießen und sacken lassen. Erst auf den zweiten Blick tiefgründiger als gedacht.
 


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