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2014-10-12

Impressionen von der BuCon 2014

Am Samstag fand die BuCon statt, bei der wir als Jünger des Fantastischen Buchkultes natürlich nicht fehlen durften. Unser erster Eindruck war, dass sich diese Veranstaltung dieses Jahr deutlich vergrößert hat. Die Besucher erwartete ein Programm mit sage und schreibe 40 Lesungen aller Couleur und damit wurde ein beträchtlicher Querschnitt durch alle Subgattungen der Phantastik geboten, abgehalten gleichermaßen von Nachwuchstalenten und alten Autorenhasen, wie Markus Heitz und Wolfgang Hohlbein. Das machte das Programm Vielfältig und Abwechslungsreich wie noch nie.
Um dieses Menge an Programm räumlich unterbringen zu können, fanden die Lesungen, nicht nur im Hauptgebäude, sondern auch neuerdings in einem Pavillion nebenan statt. So hatten die Besucher das Glück aus 5 zugleich stattfindenden Programmpunkten auswählen zu dürfen. Das einzig Betrübliche dabei war, dass man nicht alles Interessante gleichzeitig aufsuchen konnte. Auch wir haben uns ein paar Lesungen und Veranstaltungen exemplarisch aufgesucht und geben unsere Eindrücke kurz wieder.

Markus Heitz
Obwohl Markus Heitz letztes Jahr tatsächlich der BuCon fern blieb, fühlte es sich an, als wäre er nie weg gewesen. In Handumdrehen hat er das Publikum gekonnt um den Erzählerfinger gewickelt, indem er in bester Trailermanie spannende Szenen aus seinem aktuellen Werk Exkarnation vorlas. Als er diese in dem spannendsten Augenblick ausklingen lies, hörte man nicht wenige Ächtslaute aus dem Publikum, das ihm förmlich an den Lippen hing und ob dieser fieser Cliffhange aufstöhnte. Im Anschluss gab es ein paar Einblicke in die Entstehungsweise seiner Werke und die eine oder andere Anekdote dazu. Das war Markus Heitz in Höchstform und es war eine Freude ihn so zu erleben.

Cannonball Randall
Kitty Moan heißt die Dark Erotica Serie um die gleichnamige Heldin, die sehr behütet in einem Nonenkloster aufwuchs, und plötzlich aus dieser Idylle heraus gerissen wird, als ihr Vater sich zu erkennen gibt. Dieser ist nicht weniger als ein wahrhafter und abgrundböser Dämon, der sie in seine Machenschaften hineinziehen will und das ist bei Dämonen bekanntlich nie etwas Gutes. Cannonball Randall las ein paar Anfangspassagen auf Kitty Moan vor, womit er dankbarer Weise auch den Serienneulingen einen guten Einblick in die Serie gestattete, danach gab es noch die Lesung aus dem 10. noch unveröffentlichten Band, also ein waschechter Schulterblick und ein sehr interessanter dazu. Die Mischung aus bissigem Humor, packenden Actionszenen, garniert mit beißendem doch augenzwinkerndem Humor kam beim Publikum bestens an.
Wer die Kitti Moan Serie noch nicht kennt, kann sich auf den Sammelband freuen, der rechtzeitig zur BuCon frisch aus der Druckpresse kam und nun auf neue Leser wartet.

Marko Z. Kristin
Völlig überrumpelt hat uns die Lesung von Marko Z. Kristin, der seine episch angelegte Wüsteneis-Saga vorstellte. Mit halb geschlossenen Augen und salbungsvollen Gesten rezitierte er die Einleitung seines Romans in Gedichtform, die in dieser Vorstellung sicher einen Preis bei jedem Poetry-Slam abräumen würde. Gebannt und mit angehaltenem Atem lauschten wir der Lesung, die Marko Z. Kristin mit der inbrunst eines wahren Dichters vortrug. Schnell war klar, dass seinem Werk eine große Tiefe inne wohnt und keines der Worte unbedacht geschrieben wurde. Ein harmonisches, vielschichtiges und doch eingängig zu lesendes Werk wartet auf jeden Leser, der zur Wüsteneis-Saga greift. Das war eine bedeutungsvolle Lesung und eine große Überraschung, die nur die BuCon mit ihrer Vielfalt bieten kann. Wir sind jetzt überzeugte Fans und wissen nun, dass Fantasy mehr sein kann, als nur bloße Worte. Wenn Marko Z. Kristin sie vorträgt, werden sie zur wahren Magie.

Thilo Corzilius
Den ungewöhnlichsten Erzählstil, nämlich locker im Schneidersitz auf dem Tisch hockend, pflegte Thilo Corzilius. Er widmete sich in seiner Lesung zunächst seinem im Piper-Verlag erschienenen Buch Dorn, das tatsächlich ein Einzelroman und kein Auftakt zu einer Trilogie, Quadrologie oder gar einer Pentalogie, sondern tatsächlich für sich allein stehend ist und damit etwas, das man in der reihendurchsetzten Fantasy nur noch selten vorfindet. Das verbuchen wir gerne als ein großes Plus für den Roman. Mehrstimmig und gekonnt artikuliert trug er daraus vor. Als Bonus gab es einen Leseeinblick in seine als Ebook-Only erschienene Space Opera "Foregone".

Michael Peinkofer
Aus dem zweiten Band der Könige-Trilogie las Michael Peinkofer vor, dabei stimmlich und äußerst überzeugend in die jeweilige Rolle schlüpfend. Dazu diente so manche Anekdote, die dem Publikum heiteres Lachen entlockte, als Überleitung zwischen den einzelnen Passagen. Eine runde Lesung mit einem eloquenten und überzeugenden Fantasyautor, mit dem man rechnen muss.

Romy Wolf
Im Deep Space, wie die Räume des neuen Pavillions genannt wurden, fand die Vorlesung von Romy Wolf statt. Und tatsächlich war der Raum für BuCon-Verhältnisse geradezu gigantisch. Dennoch fanden sich zahlreiche Besucher ein, um diesen zu füllen und der Autorin beim Vortrag aus dem ersten Band von Die Spione von Edinburgh zu lauschen. Der Roman trifft mit seiner Mischung aus Gaslight Fantasy und Steampunk Elementen (oder mit Ju Honisch Worten "atmosphärisches Steampunk"), den Puls der Zeit und wusste dem Publikum gut zu gefallen.


Wie gewohnt widmete sich der letzte Programmpunkt der Bekanntgabe der Gewinner des Deutschen Phantastik Preises. Dieses Jahr wurden alle Kategorien kurz live anmoderiert und von einem professionellen Video angekündigt, eine neue Präsentationsart, die uns in dieser Form bestens gefallen hat. Zweifellos die bisher beste Moderation des DPP. Die stolzen Gewinner, wurden anschließend auf der Bühne mit dem Phantastik-Oskar bedacht und beglückwünscht. Der Ehrenpreis ging dieses Jahr an Thomas Finn, der auf der BuCon sein neuestes Buch Aquarius vorstellte.

Das waren Sie, Die BuCon 2014 - ein voller Tag der Fantastik, mit vielschichtigen Einblicken in die wunderbaren Werke, in die Gedanken deren Erschaffer, begleitet von den Verlegern und Illustratoren, die man hautnahe erleben konnte. Eine Wunderbare Erfahrung, die wir nächstes Jahr gerne wieder machen wollen.


A.M.

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